Cnut, Akt 1: Ein Volvo wird zur Puppenstube

Volvo C304 Cnut – Umbau zum Reisemobil

Der Ausbau des neuen Redaktionsmobils hat begonnen. Der Volvo C304 bekam in den vergangenen zwei Wochen eine Dämmung, Innenverkleidung und die ersten Bauteile des Mobiliars

Wir konnten es gar nicht abwarten. Der Messestand von der Abenteuer & Allrad war noch nicht ganz ausgeladen, da stopften wir an anderer Stelle schon die ersten Dämmmatten in die Gefache der entkernten Kabine. Eile tat Not: Für die Folgewoche hatten wir uns zum Möbelbau verabredet – und das funktioniert nur, wenn die Innenverkleidung an der Wand ist. Also wurde in die Hände gespuckt und losgelegt.

Volvo C304 Cnut – Umbau zum Reisemobil

Dämmen, dämmen, dämmen

Ab Werk kommt das Terrängbil mit einem bereits recht sorgfältig isolierten Koffer. Styropor steckt noch in der kleinsten Ecke zwischen den sorgfältig eingewachsten Stahlträgern des Kabinen-Skeletts. Hätte man vermutlich auch so lassen können, wäre da nicht ein Problem: das Dach. Die Sandwich-Konstruktion aus Stahlträgern, Sperrholz-Überspannung und Alu-Abdeckung, gemeinsam vernietet und mit zahlreichen, durchgeschraubten Beschlägen überfrachtet, ist bei vielen Volvos nicht mehr wasserdicht, Regenwasser hat sich seinen Weg in die Wandverkleidung gesucht. Die verwendeten MDF-Platten waren torfig, das dahinterliegende Styropor hatte sich mit Wasser vollgesogen. Also: raus damit. Das Entkernen haben wir schon vor einigen Wochen in Angriff genommen, sodass der Wagen rundherum gut auftrocknen konnte, Rostschäden hielten sich glücklicherweise im Rahmen.

Volvo C304 Cnut – Umbau zum Reisemobil
Die Dämmung mit X-Tremisolator geht schnell von der Hand

Die neue Dämmung übernimmt zukünftig der sogenannte X-Tremisolator, eine weiche Schaumstoffmatte aus Polyethylen. Vergleichbar mit einer Iso- oder Yogamatte, ist der Schaum hoch wärmedämmend (k-Wert 0,025-0,035), dampfdicht, lässt sich mit dem Teppichmesser zuschneiden und dank des guten „Knautschfaktors“ auch gut in kleine Ecken klemmen. Vier Zentimeter dieser Dämmung passten in die Fache der Gitterkonstruktion, anschließend ließen wir noch horizontal Streifen über die gesamte Fahrzeuglänge laufen, die zwischen einer Konterlattung aus Sperrholz Platz fanden. Erst darauf wurde die Innenverkleidung aus sechs Millimeter starkem Pappelsperrholz verschraubt.

Volvo C304 Cnut – Umbau zum Reisemobil
Eiche, Pappel, Balsa, je nach Bedarf

Bank, Bett, Pantry

Dann ging es an die Möblierung. Im Gegensatz zu Uma und Ursa minor haben wir hier nach langer Zeit wieder einmal auf klassische Baumaterialien gesetzt, auf Sperrholz und Massivholz unterschiedlicher Art. Mit einem Leergewicht von 2,9 Tonnen ist es kaum realistisch, den Wagen als 3,5-Tonner aufzubauen, außerdem ist Holz ja auch mal was Schönes. Und wenn man ein bisschen Maß hält, nicht unbedingt besonders schwer.

Volvo C304 Cnut – Umbau zum Reisemobil
Nach Sandwich-Leichtbau 2013/2016 wird wieder mit Holz gearbeitet

Für die Seitenwände der Möbel kommt HPL-beschichtete Pappel zum Einsatz (12 mm), kombiniert mit Eiche-furniertem Sperrholz, je nach Anwendung ebenfalls mit Pappelsperrholz-Kern oder mit Balsaholz-Innenlagen. Für einen optischen Kontrast wurde eine Bohle Mooreiche aufgesägt, das annähernd schwarze Holz findet sich in Umleimern und Details wieder. Fünf Tage wurde gewerkelt, gesägt, gebohrt, gefräst und an jedem Abend stand ein Möbelstück mehr im Kofferaufbau. Da der Wagen mit 1,7 Metern Innenbreite und kaum 1,65 Metern Stehhöhe kein Raumwunder ist, sind auch die Möbel vergleichsweise filigran. Auffällig ist dies an der Küchenzeile, die etwa 15 Zentimeter tiefer endet als man es gemeinhin gewöhnt ist. Dafür überrascht die Dinette mit viel Platz und einem großen Tisch. Wichtig: Der Ausbau folgt dem Prinzip keep it simple. Das spart auf der einen Seite Kosten, sorgt aber auch für eine klare Linie im Innenraum, was gerade den kleinen Volvo umso größer erscheinen lässt. Die Wasserheizung in das Mobiliar zu integrieren, war dagegen kaum zusätzlicher Aufwand – die Konvektoren werden später mit eigens per Schablone gesägten Blenden abgedeckt.

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Zwei Wochen Bauzeit, erste sichtbare Ergebnisse

130 Mannstunden stehen aktuell auf dem Konto, dazu Material im Wert von etwa 2.000 Euro. Diese Anfangsphase eines jeden Bauprojektes lässt einen euphorisch werden, denn mit schnellen Schritten geht es sichtbar voran. Damit ist es nun erstmal vorbei. Was folgt, ist immer kleinteiligere Arbeit. Fenster, Lärmdämmung, Kühlschrank, Elektrik – und die Feinheiten des Möbelbaus. Langweilig wird es wohl erstmal nicht.

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