VW Amarok: erste Designstudie für 2022 vorgestellt

Einst waren Ford Ranger und VW Amarok Wettbewerber, jetzt entstehen beide Pickups neu - auf einer gemeinsamen Plattform

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Der VW-Amarok wird gemeinsam mit Ford entwickelt und produziert. Start ist 2022

Da ließ VW-Konzernchef Herbert Diess ganz kurz Großes durchblicken. Bereits im Januar verkündeten Ford und VW ihre globale Partnerschaft bei Nutzfahrzeugen. Jetzt stellte der VW-CEO auf der jährlichen Pressekonferenz den ersten Sproß der zukünftigen Kooperation vor: den VW Amarok 2022 als Designstudie.

Geländereifen, Bergeösen und Windenmaul lassen hoffen

Auch, wenn es sich bislang lediglich um eine Zeichnung handelt, beeindruckt der neue Amarok mit einem bulligen Auftreten. Ob er mit seinen aufgeplusterten Backen, der martialischen Bereifung und der erstaunlichen Bodenfreiheit auch in Serie gehen wird, bleibt eher fraglich. Hoffnung machen jedoch die in der Skizze erkennbaren Bergeösen und das Windenmaul. Das deutet zumindest auf eine ambitionierte Offroad-Ausrichtung hin.

VW Amarok und Ford Ranger: den Pickup-Markt fest im Griff

Eigentlich geht es jedoch um etwas ganz anderes, nämlich den Start der Kooperation der beiden Branchenriesen Ford und VW. Und die beginnt ausgerechnet in einem Segment, in dem Ford weltweit und mit Abstand führend ist – bei den Pickups. Mit dem Ranger und dem F150 ist Ford weltweit sehr sattelfest aufgestellt. Kein Hersteller verkauft mehr Lastenesel. Hier ist es dann auch wohl eher ein gegenseitiges Geben und Nehmen über das gesamte Nutzfahrzeugportfolio hinweg. Immerhin ist VW mit dem Transporter, den es schon bald in der 7er-Variante geben wird, in seinem Segment der Branchenprimus. Transporter, Crafter und Caddy konkurrieren bislang mit den verschiedenen Transit- und Tourneo-Varianten. Welche Konzepte sich hier langfristig durchsetzen, bleibt zum heutigen Zeitpunkt ein Fall für die Glaskugel.

In Hannover sagt man tschüß – bye bye Amarok

Fakt ist jedoch, dass Ford und VW bereits 2019 ankündigten, Amarok und Ranger gemeinsam entwickeln zu wollen. Gleichzeitig versicherte VW der skeptischen Kundschaft, dass der Amarok ein völlig eigenständiges Fahrzeug bleiben würde. Was dann letztendlich 2022 von den Produktionsbändern rollen wird, ist momentan rein spekulativ. Und auch, wo diese Produktionsbänder sein werden: VW begründete 2019 die Einstellung der Amarok-Produktion im Volkswagen Nutzfahrzeugwerk Hannover hauptsächlich damit, dass die Kapazitäten unter anderem für den E-Bulli und den Ausbau der Elektromobilität benötigt würden.

Argentinien, Südafrika oder USA – wo wird produziert?

Ford produziert seinen Ranger bislang vor allem in Michigan im Automobilgürtel der USA. Modelle für den asiatischen Markt rollen in Thailand vom Band. Ranger für den europäischen Markt stammen in der Regel aus dem Werk in Silverton/Südafrika. Somit fällt der Produktionsstandort Deutschland mit sehr großer Wahrscheinlichkeit raus. Auf VW-Seite bliebe noch Argentinien, wo der Amarok auch noch in diesem und dem kommenden Jahr vom Band rollen soll. Allerdings verdichten sich die Gerüchte, dass die VW Amaroks eher gemeinsam mit den Ranger-Modellen in einem der Ford-Werke produziert werden.

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