In Gedenken an Gunther Holtorf

Fast drei Jahrzehnte reiste Gunther Holtorf in seinem Mercedes G um die Welt. Nun verstarb er im Alter von 84 Jahren

Er galt als die Ikone des Overlandings. Gunther Holtorf liebte und lebte das Reisen. Anfang Oktober 2021 ist er im Alter von 84 Jahren verstorben. Gemeinsam mit seinem Mercedes-Benz 300 GD namens Otto bereiste er in rund 26 Jahren 215 Länder. Dabei legte er knapp 900.000 Kilometer zurück, über 200.000 davon im Gelände. Den Großteil dieser Zeit wurde er von seiner Ehefrau Christine begleitet, die im Jahr 2010 an den Folgen ihrer Krebserkrankung verstarb.

Das Reisen war für Gunther Holtorf nichts Neues, als er 1989 auf große Fahrt ging. Seine Reisebegleiterin, Christine Boehme, lernte er über eine Kontaktanzeige kennen. Er war zuvor Jahrelang bei der Lufthansa und später Hapag Lloyd tätig und konnte zunächst viele Erdteile aus dem Flugzeug heraus betrachten. Nun wollte er die Welt aus einer anderen Perspektive kennenlernen – und das tat er, wie kaum ein anderer. Gunther Holtorf bereiste mit seiner Frau Kriegsgebiete wie Afghanistan und den Irak, war zu Besuch in Krisengebieten wie Mali oder Nordkorea. Nicht einmal wurden die beiden ausgeraubt, sie mussten lediglich einige Malaria-Erkrankungen durchstehen. Das Paar war für sein umsichtiges Reisen bekannt, kochte fast immer selbst und achtete stets darauf, seine Schlafplätze direkt morgens wieder zu verlassen, bevor sie von anderen bemerkt werden. Mit Gunther Holtdorf geht ein Mensch von uns, der das Reisen im 4×4-Camper geprägt hat.

Der explorer hat bereits über seine Reisen berichtet.

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