Es fühlt sich an wie in einem Märchen, wenn man durch die engen Straßen von Jork fährt. Links und rechts hübsche Fachwerkhäuser. Die Straße schlängelt sich an einem schmalen Fluss entlang, darüber führen kleine Brücken – welch ein Paradies. Mittendrin, hinter einem kleinen Deich, steht ein Feuerwehr-Reisemobil auf dem Hof von Marcus Wenk. Sympathisch sieht es aus, fast, als schaue man in dieser Region südlich von Hamburg nur noch durch eine rosarote Brille. Wahrscheinlich liegt das nicht zuletzt daran, dass die rund 18 Millionen Apfelbäume des Alten Landes dicht behängt mit saftigen Äpfeln sind. Sie leuchten fast so rot wie der Benz von Wenk.
Vom Feuerwehr-Lkw zum Traum-Reisemobil
Da, wo heute ein 88er Mercedes 917 parkt, sollte ursprünglich ein Unimog stehen. Doch je mehr sich Wenk mit dem Fahrzeug befasste, desto deutlicher stellte er fest, dass es für ihn kein komfortables Reisefahrzeug sein würde. Die Alternative – ein MAN L2000 – war rar und zu teuer, also entschloss sich der Selbstausbauer für den Mercedes-Benz. „Ein Lkw sollte es dieses Mal wieder sein. Zum einen, weil er mehr Komfort bietet und zum anderen einfach, um ihn zu haben“, gibt der Norddeutsche lachend zu, im Hintergrund kreischen die Möwen. Die große Mannschaftskabine des Fahrerhauses kürzte er selbst – für den Bastler kein Problem, denn mit Fahrzeugumbauten hat er bereits jede Menge Erfahrung.
Bis zu seinem 917 war es ein langer Weg
Schon 1981 baute er mit seinem Vater einen Volkswagen T2 um, dann ließ ihn das Reise-Fieber nicht mehr los: Es folgten diverse Bulli-Umbauten, ein selbstgebauter, geländegängiger Wohnwagen für seinen Land Rover Defender und der Ausbau eines Ford Transits für seine Mutter. Mit einem Mercedes-Benz 1113 kaufte er sich dann erstmals eine Feuerwehr – das ist nun 20 Jahre her.