Halt, wo es keinen Halt geben kann – Arbeiten mit Sandwichmaterial

Sandwichmaterial ist leicht, aber die Fügetechniken sind kompliziert. Ein Überblick über Lösungen für die Montage im Innen- & Außenbereich

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Egal in welcher Fahrzeugklasse: Wer ­Gewicht sparen kann, sollte es tun. Da Möbel und Wände in Campern strukturelle Aufgaben ­erfüllen müssen, sie Schrauben Halt bieten sollen und unter Last nicht durchbiegen dürfen, kommen ­häufig ­unnötig schwere Holzplatten zum Einsatz. Sandwich­materialien bieten in nahezu ­allen Anwendungs­fällen bessere Eigenschaften bei geringerem Gewicht, nur beim Verschrauben ­haben die Leichtbauplatten ein echtes Problem: Da sich Schrauben­gewinde nur in der äußersten, ­allenfalls drei Millimeter starken Außenlage ­verkrallen können, ist die sogenannte Schrauben­auszugsfestigkeit bei null. Selbst ein billiges, weiches Pappelsperrholz bietet hier mehr Widerstand und Halt. Da macht es keinen Unterschied, ob der Kern aus Polyurethanschaum besteht oder aus Styropor, PVC oder PET – Kernmateria­lien von Sandwichbauteilen sind nicht darauf ausgelegt, solchen Kräften standzuhalten.

Dies ist auch der Grund, warum der Bau von vollständigen Kompositfahrzeugen oder der flächen­deckende Einsatz von Leichtbauhölzern so drastisch viel teurer ist als Mobile mit konventionellen, schweren Materialien: Nicht nur die Werkstoffe sind teurer, auch die Verarbeitung frisst endlose zusätzliche Arbeitsstunden. 

 

Der Trick eines Sandwichs ist immer gleich: Es ist der Abstand seiner Außenlagen zueinander, der für die gesamte Stabilität verantwortlich ist. Vergleichbar: der H-Träger aus Stahl. Im Fahrzeugbau ist das Kernmaterial für die Wärmedämmung wichtig, nur peripher für Druckfestigkeit und Bauteilstabilität. Auch für den Bau von großen Möbelteilen ist Sandwichmaterial ­attraktiv, so kann es als Bett-Unter­konstruktion große Spannweiten überbrücken oder als Wand zur Nasszelle schallschluckende Aufgaben übernehmen. Populär sind Kerne aus XPS-, PET- oder Polyurethanschäumen, Wabenplatten sind vergleichsweise selten.

 

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