Stauraum gibt es nie genug, vor allem nicht für Dinge, die man nicht im Innenraum transportieren mag: Bergeausrüstung, Grill, Wagenheber – oder alles andere Dreckige und Schwere. Das sollte am besten gleich draußen bleiben – beispielsweise in einer maßgefertigten Kiste, die unterflur ihren Platz findet oder auf dem Dachträger.
Wer viel Platz zur Verfügung hat, kann recht leicht aus einem großen Angebot von Standard-Staukisten aus dem Lkw-Zubehör wählen, egal, ob aus Kunststoff, Stahlblech, Aluminium oder Edelstahl. Ist der verfügbare Raum jedoch begrenzt und womöglich auch noch ungewöhnlich geformt – besonders tief und flach oder außergewöhnlich hoch –, dann gibt es im Sortiment der einschlägigen Anbieter meist nichts Passendes. Eine Einzelanfertigung in der Schlosserei wäre dann die Option, allerdings auch eine teure. Also warum nicht so eine Kiste zum Anlass nehmen, um die eigenen Schweißkünste zu vertiefen?
Der Bau der zwei Kisten in diesem Beispiel nahm zwei Arbeitstage in Anspruch. Mit der angeschrägten Front und einer komplexen Dichtung haben sie jedoch einige Kniffe zu bieten, die wir auf den folgenden Seiten zeigen wollen.
Welches Material?
Lässt man Kunststoffschweißen mit PE-Platten einmal außen vor (mehr zu diesem Thema im EXPLORER 2016/04), bieten sich nur Aluminium, Stahl und Edelstahl für den Bau einer einfachen Staukiste an. Am preiswertesten ist Stahlblech, die Standard-Blechtafel von 2 x 1 Meter Größe und 1,5 Millimetern Stärke lässt sich schon ab 60 Euro kaufen, allerdings ist hier eine spätere Rostschutzbeschichtung nötig. Eine Alternative könnte sein, direkt ein verzinktes Stahlblech zu kaufen, hier kostet eine Tafel mit 2 x 1 Meter rund 70 Euro. Wichtig: Im Bereich der Schweißnähte muss das Zink entfernt werden, hier ist später dann ebenfalls eine Rostschutzbeschichtung nötig. Rostfreier Stahl ist ungleich teurer, eine Tafel derselben Materialstärke kostet mindestens 250 Euro, weiteren Korrosionsschutz spart man sich jedoch.
Schwerer zu verschweißen, aber leichter zu bearbeiten: Aluminium-Blech. Es sollte mindestens zwei Millimeter stark sein, größere Kisten besser aus drei Millimeter starkem Blech bauen, alternativ Riffelblech („Quintett-Warzenblech“) verwenden. Die Blechtafel liegt dann bei mindestens 120 oder 180 Euro. Zusätzlicher Kostentreiber: Während Stahl und Edelstahl noch mit Opas Elektrodenschweißgerät zusammengefügt werden können, lässt sich Aluminium nur mit MIG- oder WIG-Schweißgeräten verarbeiten. Wer das nicht kann: einen Schlosser fragen, ob er die nötigen Nähte ziehen kann, wenn man die Einzelteile anliefert.
Wie dicht ist dicht genug?
In diesem Fall werden die Staukästen hinter dem Hinterrad montiert, sind also sowohl permanenter Staubbelastung als auch zeitweisem Untertauchen ausgesetzt. Nur, wenn die Dichtung wirklich fest abschließt, bleibt der Inhalt unversehrt. Wer seine Fächer weiter oben platziert, muss sich nur um Regenwasser und Staub Gedanken machen, kann also eine einfachere Klappe konstruieren, beispielsweise eine einfache Überlappung wie bei einem Schuhkarton.

Blecharbeit: eine Kantbank ist nötig
Das Arbeiten mit Blech setzt eine passende Werkzeug-Auswahl voraus. Bei Bedarf leihen.