Buntes Leben, grünes Land: Unterwegs in Ghana

Ghana bereist man nicht einfach so. Wer nur Entspannung und Erholung sucht, ist hier falsch. Wer sein Fahrzeug abseits befestigter Wege bewegen und grenzenlose Freiheit auf vier Rädern erleben will, ebenso. Nach Ghana fährt man mit dem Interesse, einen Blick in einen Teil der Welt zu werfen, der uns fremd und unbekannt ist. Ein Land, das zeigt, wie sehr unsere Welt global verflochten ist. Es braucht aber Zeit, sich darauf einzulassen

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Auf rund 550 Kilometern führt die schlaglöchrige N1 nahe der Küste von der Grenze zur Elfenbeinküste bis an die Ostgrenze zu Togo. Mit knapp fünf Kilometern Umweg lassen sich mit Elmina und dem Cape Coast Castle als ehemalige Stützpunkte des Sklavenhandels auch noch die zwei bekanntesten Zeugen der dunklen Vergangenheit besichtigen. Ghana kann man so in zwei Tagen durchqueren. Es wäre aber eine verpasste Chance, dieses Land so schnell hinter sich zu lassen.

Aus Fäden gewebte Kultur 

Die farbenfrohen, aufwendig genähten Kleider der Frauen und die bunten, maßgeschneiderten Anzüge der Männer fallen vielleicht als Erstes ins Auge. Kleidung ist in Ghana nicht einfach Stoff zum Anziehen, sondern steckt voller Bedeutung. Die Augen können dem Geschehen kaum folgen, so schnell lässt Christo das hölzerne Schiffchen durch die Fäden seines Webstuhls flitzen, der in einem kleinen Hof in Kumasi steht. Die Mechanik knarzt im schnellen Takt, während er mit den Füßen gesteuert die Fäden gegeneinander verschiebt. Millimeter für Millimeter entstehen auf dem etwa zwölf Zentimeter breiten Band treppenartige Figuren. „Es sind so viele, dass ich selbst nicht alle Namen der Muster kenne, obwohl ich seit über zehn Jahren als Weber arbeite.“ Kente, so heißen die Stoffe, die Christo webt, sind Ausdruck gelebter Kultur und werden meist zu besonderen Anlässen getragen.

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