Denguefieber breitet sich aus

In Brasilien und anderen Teilen der Welt kommt es zu deutlich häufigeren Ausbrüchen der Viruserkrankung

Brasilien Aedes Mücke

Wie zuletzt über die Medien bekannt wurde, nimmt die Zahl der Dengue-Infektionen vor allem in Brasilien derzeit zu. In Rio de Janeiro kam es sogar so weit, dass die Behörden vor Beginn des Karnevals den Gesundheitsnotstand ausriefen. Allein in diesem Jahr wurden in dem Land bereits rund 84 Todesfälle registriert und über 665.000 Verdachtsfälle – mehr als das Doppelte wie im gesamten letzten Jahr.

Dengue auch in Europa

Dabei ist Dengue keine Krankheit, die ausschließlich Brasilien betrifft. Weltweit wurden im letzten Jahr fünf Millionen Fälle und 5.000 Tote  durch das Virus gemeldet. Betroffen ist neben Lateinamerika vor allem auch Asien. Doch die Klimaerwärmung sorgt dafür, dass sich tropische Krankheitserreger auch in unseren Breitengraden ausbreiten können, informiert das Centrum für Reisemedizin (CRM). So kam es bereits in Italien, Spanien und Südfrankreich zu mehreren Dutzend Infektionen mit dem Denguefieber. Laut WHO gebe es in den Subsahara-Gebieten Afrikas ebenfalls vermehrte Ausbrüche. Das Risiko für Reisende ist somit also in zahlreichen Regionen weltweit erhöht. Nach Angaben des CRM verläuft die Krankheit bei vielen Patienten relativ mild, dennoch sind Komplikationen oder Todesfälle möglich.

Erstmals Impfstoff

Da sich das Aufkommen der Virusinfektion innerhalb der letzten 40 Jahre verdreißigtfacht hat, wurde mit Hochdruck an einem Impfstoff geforscht. Zuvor war ein sorgfältiger Mückenschutz die einzige Möglichkeit, sich zu schützen. Seit Anfang 2023 steht Reisenden nun auch in Deutschland eine Injektionsimpfung zur Verfügung. Sie ist für Personen ab vier Jahren zugelassen. Empfohlen wird die Impfung besonders für Reisende in Risikogebiete, wobei seitens des CRM eine einmalige Impfung für einen vorläufigen Schutz genüge. Eine zweite Impfung verbessere den Schutz nicht, sondern würde ihn lediglich verlängern. Bei einer niedrigen Inzidenz von Dengue am Reiseziel sei eine Impfung nicht zwingend erforderlich.

Das Denguefieber wird durch die Stechmücke der Aedes-Gattung übertragen. In der Ausgabe 05-2018 informiert der explorer über die Krankheit und darüber, wie man sich am besten vor einer Infektion schützen kann.

Nachtrag: Auch Peru rief aufgrund des starken Anstiegs von Dengue-Infektionen in 22 seiner 24 Provinzen inzwischen den Gesundheitsnotstand aus. Hier sind bereits 32 Todesfälle aufgrund einer Infektion mit dem Virus bekannt.

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