Gas unter Glas

Gas-Cerankochfeld
Cerankochfeld

Solgaz, Hersteller von Gas-Cerankochfeldern, erweitert seine Modellpalette um ein neues Vier-Flammen-Modell.

Kaum eine Installation im Fahrzeug, die nicht von Kompromissen gekennzeichnet ist. Nur in der Pantry, da soll es nach Möglichkeit so sein wie daheim: zwei Spülbecken, Backofen, mindestens drei Flammen auf dem Herd. Sogar die Mikrowelle ist mittlerweile kein Exot mehr in großen Fahrzeugen.
Wäre da ein Ceran-Kochfeld nicht der logische nächste Schritt? Ja, könnten sich Besitzer kleinerer Fahrzeuge freuen, böte so eine ebene Fläche doch ein echtes plus an Arbeitsraum. Ja, frohlocken diejenigen, die schon einmal die verwinkelten Stahlblechpfannen üblicher Gaskocher reinigen mussten, nachdem das Nudelwasser überkochte.
Während das Modell von Dometic-Waeco nach zwei Jahren schon wieder vom Markt verschwunden ist, ist Dynaxo, vertreten unter anderem über Reimo, schon länger am Markt.
Jetzt hat auch der Wettbewerber Solgaz festgestellt, das seine Kochfelder nicht nur in Haushaltsküchen sinnvoll eingesetzt werden können, und drängt auf den Fahrzeugmarkt. Den Vertrieb hat Pabst-Air Tec übernommen. Solgaz produziert seit 15 Jahren Gas-Glaskeramik-Kochfelder und bietet sowohl zwei- , drei- als auch vierflammige Herde an, die per Touchscreen gesteuert werden. Das Abgas strömt ausschließlich per Konvektion aus dem Herd heraus, Dynaxo setzt auf einen aktiven Lüfter, der allerdings auch mit einer direkten Abluftführung nach draußen kombiniert werden kann. Abgasführung? Bei einem Gaskocher? Sie muss sein, denn im Unterschied zu klassischen Stahlmulden mit ihren offenen Brennern kann die Verbrennungsluft unter der Glasplatte nicht so ohne weiteres entweichen.

Der neueste Entwurf ist das Vier-Zonen-Kochfeld GPC-4+1. Besonderheit soll ein elektronisch kontrollierter Brenner sein, der die Kochstelle in Zyklen aufheizt, um Gas zu sparen. Ein weiterer Weg, um energieeffizient zu kochen, ist die mittig angeordnete Abgasführung, der es erlauben soll auf dieser ebenfalls heißen Fläche einen weiteren Kochtopf zu platzieren, der mit der Abwärme der Haupt-Kochstelle mit erwärmt wird. Preise stehen derzeit noch nicht fest. Kostet das kleinste Kochfeld derzeit 841 Euro und das größte rund 1170, wird sich das neue Modell vermutlich dazwischen einordnen.
Was auf allen Ceran-Geräten fehlt, ist das Gefühl, mit einer Gasflamme zu kochen, da sie langsamer reagieren. Kleine Flamme, große Flamme, an oder aus – was üblicherweise in Sekunden geschieht, geht auf den Ceranfeldern nur sehr träge vonstatten. Ob das von Vor- oder Nachteil ist, hängt von der Vorliebe des Benutzers ab. Zumindest in heißen Sommern dürften die langen Restwärmezeiten aber negativ auffallen. Gas pur, oder doch unter Glas? Klar ist: Gas-Ceranfelder haben ein paar handfeste Nachteile. Der Gewinn an Hygiene, Arbeitsfläche und Bedienkomfort ist aber nicht zu unterschätzen und dürfte manchen Hobbykoch überzeugen.

 

Was ist Ceran?

1971 von der Mainzer Schott AG entwickelt, verbirgt sich hinter dem Markennamen Ceran eine sogenannte Glaskeramik. Diese hat eine große Durchlässigkeit für Wärmestrahlung, ohne sich dabei auszudehnen. Die glatte, porenfreie Oberfläche ist sehr leicht zu reinigen, die Wärme der Kochstelle selbst kann annähernd verlustfrei durch die Abdeckung aus Glaskeramik emittieren.

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