Familien-Reisemobile

Dem Kind die Welt zeigen – für manche Eltern gibt es kaum eine schönere Vorstellung. Doch welches Fahrzeug ist dafür am besten geeignet? Sechs Familien zeigen ihre Reisemobile

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Das perfekte Reisemobil ist groß, ein Fünftonner muss es mindestens sein. Oder etwa nicht? Plant eine Familie auf Reisen zu gehen, stellt sich oft die Frage, wie groß das Basisfahrzeug sein sollte, wie viel Wohnraum es bieten muss. Und diese Überlegung bringt eine Kette von weiteren Fragen mit sich: Wie viel Luxus braucht man? Wie viel Stauraum ist erforderlich? Welcher Grundriss funktioniert? Und braucht man mit Kindern nun einen größeren Wassertank? Überhaupt: Möchte man beim Reisen autark leben oder soll abends ein Campingplatz aufgesucht werden?

Sind viele Fahrzeug-Grundrisse nur auf zwei Personen ausgelegt, spielt die Größe des Nachwuchses nun eine entscheidende Rolle: Ob ein, drei oder fünf Kinder – mit ihrer Anzahl wächst meist auch die Größe der Wohnkabine. Mehr Schlafplätze, mehr Sitzplätze und mehr Stauraum sind erforderlich. So hat sich Familie Vosseberg aus Westfalen für ihre einjährige Reise durch Afrika für einen Magirus FM 170 D11 entschieden. Immerhin würden in dieser Zeit sechs Personen in der Kabine leben müssen. Zwei Jahre lang reiste Familie Schmitt mit einem Kurzhauber von Alaska nach Feuerland – zunächst zu dritt, später mit Sohn Levi, der in Mexiko geboren wurde. Die nächste große Reise ist auch schon geplant, vielleicht sogar mit einem größeren Koffer.

Ebenfalls zu viert tourt Familie Schön. Sie haben sich mit einem VW T5 California Beach für ein deutlich kleineres, einfacheres Reisefahrzeug entschieden. Die erste große Fahrt starteten sie mit ihrer damals fünf Monate alten Tochter. Doch wie ist es, wenn man mit seiner Familie für mehrere Jahre verreist? Schließlich werden die Kinder auch größer und benötigen ein längeres Bett. Für Familie Bell aus Südafrika war dies ein Anlass, ihren Land Rover Defender 130 vom Dachzelt-Mobil zum Fahrzeug mit Wohnkabine umzubauen. So genießen sie mehr Wohnkomfort, und Kochen macht mit einem Dach über dem Kopf eben doch mehr Spaß als im Regen.

Zu den Langzeitreisenden gehört seit drei Jahren auch Familie Torres aus São Paulo, Brasilien. Sie hat sich für eine Absetzkabine von Lance Camper entschieden, die auf einem Ford F-350 steht. Auf eine Wohnkabine hat Familie Moss gänzlich verzichtet: Sie ist mit einem Anhänger unterwegs, der mit einem Dachzelt ausgestattet ist. Eine besonders flexible Lösung, nicht nur unterwegs, wenn man sich auf einem Camp eingerichtet hat, aber trotzdem zu Ausflügen starten kann. Auch im Alltag bleibt der weniger aufgerüstete Defender auf diese Weise besser benutzbar.

Die Anzahl der eingetragenen Sitzplätze im Fahrzeug sollte mindestens der Anzahl der Personen entsprechen, die mitfahren, so viel ist klar. Nachgerüstete Sitze müssen vom TÜV abgenommen werden, dabei gelten auch nur die Sitze als sicher, deren zertifizierte Gurtböcke am Chassis des Fahrzeugs angebracht sind. Für kleine Kinder muss dementsprechend ein Kindersitz problemlos befestigt werden können – in den meistens Fällen funktioniert das nur mit einem Dreipunktgurt. Die Umrüstung von Wagen ist deshalb mittlerweile recht kompliziert geworden; umso wichtiger ist, sich vorher im Klaren zu sein, wie der Wunschaufbau aussehen sollte. Auf den folgenden Seiten präsentieren deshalb sechs Familien, die schon viel unterwegs waren, ihre mobile Heimat. Was hat sie dazu bewegt, sich für dieses Fahrzeug zu entscheiden? Und was würden sie beim nächsten Mal vielleicht anders machen? Zwar beeinflussen viele persönliche Faktoren den Weg zum eigenen Mobil, doch sind Erfahrungen Dritter nicht zu unterschätzen. Eines nämlich ist klar: Das perfekte Familien-Fahrzeug für alle, das gibt es eben einfach nicht.

„Das perfekte Familienmobil für alle, das gibt es bis heute noch nicht“

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Familie Vosseberg: MaGirus & Shelter

Mit ihrem Magirus reiste die sechsköpfige Familie Vosseberg von 2016 bis 2017 ein Jahr lang durch Afrika

Als sich 2008 Marie als viertes Kind ankündigte, musste der Toyota HZJ 75 weichen – von nun an sollte ein
Magirus FM 170 D11 auf dem Hof von Familie Vosseberg im Münsterland stehen. Die Größe dieses Fahrzeugs war auch erforderlich, denn außer Marie sind die Eltern Jochen und Judith sowie ihre drei Geschwister Hannah, Lea und Ruben mit an Bord. Für das Basisfahrzeug hat sich Jochen Vosseberg deshalb entschieden, da dieses im Unterschied zu einem vergleichbaren Mercedes relativ günstig in der Anschaffung ist. Den Innenausbau nahm der Familienvater selbst in Angriff. Nach zweijähriger Arbeit am Basisfahrzeug konnte der Zeppelin-Shelter FM2 aufgesetzt werden. Es folgten Urlaubs-Probefahrten, Anpassungen am Fahrzeug, und dann stand der Magirus bereit für seine einjährige Reise nach Afrika. Was Vosseberg beim nächsten Mal anders machen würde? „Dünneres Holz verwenden!“ Außerdem habe er – ganz selbstkritisch – „mit dem Metall übertrieben“: Insgesamt brachte das Fahrzeug am Ende beladen und mit vollem Wasser- und Kraftstofftank nämlich stolze elf Tonnen auf die Waage.

Sitzplätze: Während der Fahrt sitzt die gesamte Familie im großen Fahrerhaus, das insgesamt über sieben Sitzplätze verfügt. Die Rücksitzbank ist mit Dreipunktgurten ausgestattet, auf der die Kinder mit ihren Kindersitzen Platz finden. Im Heck der Wohnkabine befindet sich eine Sitzgruppe für sechs Personen, klassisch als Dinette aufgebaut.
Schlafplätze: Für die Eltern kann in der Doppel- kabine die Rücksitzbank zu einem Bett (200 x 140 cm) umgebaut werden. Drei Kinder teilen sich im Heck des Fahrzeugs die Liegefläche (200 x 170 cm), die aus der Sitzgruppe entsteht. Das Bett für das vierte Kind ist quer über der Sitzgruppe angebracht (170 x 75 cm).

Nasszelle: In der Nasszelle befinden sich eine Toilette und eine Dusche. Um die Dusche nutzen zu können, wurde ein 300-Liter-Wassertank verbaut, der aber selten an seine Grenzen kam: Geduscht wurde während der Reise meistens auf Campingplätzen.

Stauräume: Viel Stauraum bieten die Ober­schränke im Wohnbereich sowie die Küchen­schränke unter der Arbeitsfläche. Zudem sind auf dem Dach des Fahrerhauses Transportboxen und zwei 30-Liter-Wäschetonnen befestigt.

Besonderheiten: Ein Jahr lang reiste Familie Vosseberg mit dem Magirus durch Afrika. Dort erwies es sich als praktisch, dass der Shelter und das Fahrerhaus mit einem Durchschlupf verbunden waren: Da das Fahrzeug in manchen Nationalparks nicht verlassen werden darf, konnte man zur Pause auch mal eben durch die Tür krabbeln, ohne Gefahr zu laufen, von Löwen gefressen zu werden.

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Außenmaß: 8 x 2,4 Meter, Sitzplätze: 6, Leergewicht: 9.200 kg, Wert: 35–50.000 Euro, Schlafplätze: 6, Verbrauch: 25 Liter, Website: 6westfalen.de

 

 

 

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Familie Torres: Ford F-350

Seit 2014 reisen die Brasilianer im Pickup durch Südamerika

Mit ihrem 18 Monate jungen Sohn verließen Ana Cristina Torres und ihr Partner Marcos im Oktober 2014 ihre Heimat São Paulo. Ihren Ford F-350 mit einer Wohnkabine von Lance Camper hatten sie erst kurz vorher gekauft. Eine brasilianische Familie war mit dem Wagen zuvor von Kalifornien nach São Paulo gereist und bot ihn zum Verkauf an. Zwar war das Fahrzeug größer und teurer als geplant, aber der Komfort überzeugte. Zudem hatte die Familie keine große Wahl, denn „in Brasilien ist diese Art von Fahrzeugen sehr teuer, also war das für uns das beste Geschäft“, erinnert sich Ana Cristina Torres. Gemeinsam renovierten, malten und optimierten sie die Kabine, tauschten den Boden aus und machten sich anschließend auf eine lange Reise durch Südamerika. Kurz vor der Geburt der Tochter Teresa im Frühjahr 2016 ließ die Familie ihren Ford auf einem Parkplatz in Bogotá stehen, flog heim nach Brasilien und setzte ihre Reise nur drei Monate nach der Geburt in Richtung Nordamerika fort. Die meiste Zeit stehen sie frei in der Natur, nur wenn sie zum Arbeiten Internetanschluss benötigen, Kleidung waschen oder sich in Großstädten sicher fühlen wollen, steuern sie einen Campingplatz an.

Sitzplätze: Der Pickup, ein Ford F-350, bietet fünf Sitzplätze. In der Sitzgruppe der Kabine können vier Erwachsene bequem auf Bänken am Tisch sitzen.
Schlafplätze: Abends wird die Dinette zum Schlafplatz für Sohn Caetano umgebaut. Tochter Teresa schlief bis vor Kurzem noch im Alkoven-Bett der Eltern. Da ihr eigenes Kinderbett etwas zu klein ist, wird abends für die Tochter eine eigene Matratze auf den Boden gelegt.

Nasszelle: Die Nasszelle verfügt über eine Toilette und eine Dusche mit Warmwasser. An Bord sind ein Grau- und Schwarzwasser- sowie ein 120-Liter-Trinkwassertank vorhanden.

Stauräume: „Wir können nicht alles haben, was wir wollen – aber wir haben alles, was wir brauchen“, erzählt Ana. Neben dem Bett befindet sich ein Schrank für die Kleidung, in einem kleinen weiteren Schrank sind die Spielsachen der Kinder verstaut.

Besonderheiten: In der Kabine ist ein Slide-out verbaut, der beim Ausfahren zur Seite den Wohnraum der Kabine vergrößert – die Sitzgruppe rutscht nach außen.

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Außenmaß: 7 x 2,1 Meter, Sitzplätze: 5,
Leergewicht: 5.000 kg, Wert: 30.000 Euro,
Schlafplätze: 4, Verbrauch: 16 Liter

 

 

 

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Familie Bell: Defender 130

Seit 2012 ist der Land Rover das Zuhause der Familie Bell, zuletzt wurde er massiv umgebaut

Familie Bell, das sind Graeme und Luisa mit ihren Kindern Keelan und Jessica, eine vierköpfige Familie aus Südafrika. Seit 2012 fahren sie dem Sommer hinterher; begonnen hat die Reise mit der Verschiffung nach Uruguay, nachdem sie zwei Jahre zuvor bei einer Tour durch Afrika das Reisefieber gepackt hat.
Von Beginn an begleitet sie Mafuta, ursprünglich ein Doppel­kabiner mit Pritsche. Der Defender ist beliebt, aber wie ist es möglich, dass eine Familie mit zwei Jugendlichen in so einem – vergleichsweise kleinen – Fahrzeug nicht nur kurz verreist, sondern über Jahre lebt? Vor langer Zeit verliebte sich Graeme in den Land Rover, und die Familie ist nach wie vor überzeugt: Mit ihm kommen sie überall hin, es passt einiges rein, er bietet Platz für vier Personen und ist günstiger als andere Fahrzeuge in dieser Größe. Aber zuletzt tauschten sie das große Dachzelt doch gegen vier feste Wände: 2016 enstand auf dem Weg nach Europa die Idee, eine Kabine zu bauen. Sohn Keelan entwarf die Box am Computer, gemeinsam mit Papa Graeme wurde sie dann in Florida gebaut. Von nun an muss die Familie nicht draußen im Regen kochen, sondern freut sich über eine große Küche mit langer Arbeitsfläche und überraschend viel Lebensraum.

Sitzplätze: Beim Umbau der Kabine wurde das Fahrerhaus verkürzt, so dass nur noch Fahrer- und Beifahrersitz vorhanden sind. Die Kinder sitzen im hinteren Bereich des Fahrzeugs auf der L-förmigen Sitzbank. Außer den Sitzbänken im Innenraum nutzt Familie Bell vor allem draußen ihre Campingstühle und den Tisch.
Schlafplätze: Während der ersten Jahre schliefen alle vier Familienmitglieder im großen Dachzelt. Seit dem Umbau zu einer Wohnkabine schläft Tochter Jessica im selbsternannten Penthouse, für Keelan und die Eltern ist im Erdgeschoss darunter auf ausklappbaren Sitzbänken Platz zum Schlafen.

Nasszelle: Eine Nasszelle ist nicht vorhanden. In Planung ist eine Außendusche, die an die Hecktür angebracht werden soll.

Stauräume: Als Stauraum dienen der Raum unter der Sitzbank auf der linken Seite des Fahrzeugs sowie die Küchenunterschränke. Geplant sind außerdem weitere Schränke auf beiden Seiten neben der Tür – der Wagen ist, parallel zur Reise, noch immer im Bau.

Besonderheiten: Der Herd in der Küche ist herausnehmbar. „Wir versuchen immer noch so viel wie möglich draußen zu kochen“, erzählt Luisa. Trotzdem sind sie froh, sich bei kaltem Regenwetter nun auch in die Kabine zurück-
ziehen zu können.

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Außenmaß: 5,7 x 2,06 Meter, Sitzplätze: 2, Leergewicht: 2.600 kg, Wert: 40.000 Euro, Schlafplätze: 4, Verbrauch: 12,5 Liter, Website: a2aexpedition.com

 

 

 

 

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Familie Schmitt: Mercedes LA 911B

Über 100.000 Kilometer legten Michi und Thorben Schmitt mit ihrer Familie im Kurzhauber zurück

„Wir fuhren 2010 mit einem schrottreifen Mercedes 319 nach Indien. Als wir am Strand von Goa das Angebot bekamen, den ‚Frosch‘ zu kaufen, haben wir sofort zugeschlagen. Das Fahrzeug hat wie gewünscht Allrad, ist robust, leicht zu reparieren, und die Anschaffungskosten für einen Lkw sind bezahlbar“, erzählt Thorben Schmitt von dem eher spontanen Kauf. Ahnung von Allrad-Lkw hatte er nicht, doch keiner bereut, den 7,49 Tonnen schweren Ex-BGS-Lkw gekauft zu haben, lediglich die Lautstärke während der Fahrt störe. Trotzdem plant Schmitt nun einen größeren Koffer mit Alkoven, denn mit Frau Michi und zwei Kindern wird es auf 8 Quadratmetern eng – besonders, wenn die nächste lange Reise der Seidenstraße entlang nach Asien führen soll.

Sitzplätze: Im originalen BGS-Funkkoffer sind über einem zentralen Wassertank ein Tisch und eine feste Sitzbank montiert, auf die drei Personen passen. In einem der Außenfächer sind zudem Campingstühle und ein weiterer Tisch verstaut.
Schlafplätze: Vier Schlafplätze bietet das fest verbaute Bett im Heck. Dort schläft die ganze Familie, in Fahrtrichtung, zur Bettverlängerung wird am Abend ein kleines Brett mit Matratze hochgeklappt. Die Kinder Romy und Levi schlafen an den kurzen Enden.

Nasszelle: Die von den Vorbesitzern fest verbaute Dusche musste für die neue Sitzbank weichen. Außerdem verzichtete die Familie auf einen der montierten Wassertanks, um mehr Stauraum zu schaffen. Das Chemie-WC ist in einem rollbaren Sitzhocker vesteckt.

Stauräume: In einem großen Kleiderschrank liegt die Saisonkleidung griffbereit, die Winterjacken sind auf dem Dach befestigt. Dort sind in Kästen auch Werkzeuge verstaut, Ersatzteile sind in Staukästen hinter der Achse untergebracht.

Besonderheiten: Dank der robusten Bauweise gab es keine Pannen, und das nach 50.000 Kilometern offroad.

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Maße: 6,4 x 2,5 Meter, Sitzplätze: 4, Gewicht: 7.490 kg, Wert: 22.000 Euro, Betten: 4, Verbrauch: 18 Liter, Website: hippie-trail.de

 

 

 

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Familie Schön: VW T5 California

Kathy und Peter Schön haben sich 2012 für einen neuen Bulli entschieden und reisen mit ihren beiden Kindern von Süd nach Nord

Geträumt haben Kathy und Peter Schön ursprünglich von einem hübschen, gut erhaltenen VW T2. „Aber da wir beide keine Bastler sind und reichlich wenig Ahnung vom Innenleben eines Motorraums haben, haben wir eine Vernunftentscheidung getroffen und uns ein neueres Modell zugelegt“, erinnert sich Peter Schön an den Kauf des VW California Beach im Jahr 2012. Der bietet ab Werk nur eine Klappsitzbank und ein Aufstelldach. Deshalb wurde mit einem Küchenmodul eines Drittanbieters aufgerüstet. Den Beifahrersitz kann man komplett nach hinten drehen; auch der Fahrersitz lässt sich zum Teil so drehen, dass man zu viert am Tisch sitzen kann, der platzsparend in der Schiebetür des Busses verstaut ist. Für längere Urlaube auf Campingplätzen in warmen Regionen empfinden sie den California Beach als genau richtig. Für ihr nächstes Reisemobil würden sie sich jedoch vier feste Schlafplätze im Inneren wünschen, anstatt am Abend die Sitzbank umzubauen. Auch mehr Stauraum und eventuell eine Nasszelle würden den Komfort erhöhen. Nach vielen Reisen in den Süden möchte Familie Schön im nächsten Jahr Norwegen erkunden.

Sitzplätze: Während der Fahrt sitzen die Kinder auf der Rücksitzbank, die sich recht weit nach vorne schieben lässt. Durch die nachgerüstete Küchenzeile beschränkt sich die Anzahl der Sitzplätze auf vier.
Schlafplätze: „Sowohl auf der umgeklappten Rücksitzbank als auch im Aufstelldach können jeweils zwei Erwachsene komfortabel nächtigen“, weiß Kathy Schön. Wenn es kalt wird, schlafen die Kinder mit einem Elternteil unten.
Nasszelle: Im Küchenmodul ist ein Wasch­becken mit kleinem Frisch- und Abwassertank verbaut. Ein Porta Potti ist nicht an Bord.

Stauräume: Als zu wenig empfindet Schön die Menge an Stauraum: „Kleidung verstauen wir in Reisetaschen, die wir nachts auf die Vordersitze stellen. Unser Kochequipment ist in einer großen Schublade unter der Rücksitzbank untergebracht, Essensvorräte und Waschuntensilien in den Schubladen unseres Küchenmoduls.“
Besonderheiten: „Unser Bus, der übrigens unser einziges Fahrzeug ist, ist die perfekte Mischung aus Alltagsfahrzeug und Reisemobil. Der Spritverbrauch ist kaum höher als bei einem Kombi, und in der Regel hat man kein Parkplatzproblem, selbst Parkhäuser sind machbar. Gleichzeitig kann man darin bequem zu viert nächtigen, zumindest ein paar Tage kann man komplett autark stehen, und mit etwas Aufwand und ein paar Einschränkungen ist auch Wintercamping zu viert machbar.“

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Außenmaß: 5 x 2,3 Meter, Sitzplätze: 4, Leergewicht: 2.220 kg, Wert: 45.000 Euro, Schlafplätze: 4, Verbrauch: 8 Liter, Website: outdoorpashionists.com

 

 

 

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Familie Moss: Anhänger

Mit einem Anhänger plant Familie Moss nun künftig ihre Reisen. Das Ziel: flexibel bleiben

Nicht in einer Wohnkabine, dafür mit einem Anhänger unterwegs ist Familie Moss. So muss das Zelt auf dem Zugfahrzeug nicht kurzfristig abgebaut werden, wenn man spontan zu einem Tages­ausflug aufbrechen will. Vater Stefan hat den Bau des Anhängers selbst in die Hand genommen, lediglich die Achse und die Bremseinheit hat er zugekauft. „Für mich war es wichtig, dass wir einen multifunktionalen Anhänger bekommen, der nicht nach dem Urlaub ungenutzt in der Garage steht und Platz wegnimmt, wie ein klassischer Zeltanhänger. Mit wenigen Handgriffen sind das Dachzelt und sogar der Deckel demontiert, und ich habe einen normalen Anhänger.“ Vorübergehend dienen Kisten als Packsystem, weiterhin soll eine Küche integriert werden. Um autark leben und die Kühlbox betreiben zu können, ist der Defender mit drei 45 Watt starken Solarmodulen ausgestattet.

Sitzplätze: Der Defender bietet allen vier Familienmitgliedern und ihrem Terrier Platz. Zudem hat die Familie ausreichend Campingstühle und einen Tisch dabei.
Schlafplätze: Zurzeit teilen sich zu dritt die Kinder Karl und Lene sowie Mutter Katja das Dachzelt auf dem Anhänger, Papa Stefan schläft im Beizelt.

Nasszelle: Mit einem Porta Potti und einer Außendusche, die im Freien oder in einem kleinen Extrazelt genutzt werden können, ist für das Nötigste gesorgt. Für die Wasserversorgung an Bord dienen zwei 20-Liter-Kanister, die auf dem Dach des Defenders transportiert werden.

Stauräume: Zusätzlich zum Anhänger, der mit einer Tonne Material beladen werden kann, dienen der Fahrzeug-Kofferraum sowie drei Dachboxen mit jeweils 105 Liter Fassungsvermögen als Stauraum.

Besonderheiten: Der Anhänger ist auf eine Maximal­geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern zugelassen. Seine Spurbreite entspricht der des Defenders, zudem hat der Anhänger eine Einzelradaufhängung.

Außenmaß Anhänger: 3,9 x 1,89 Meter, Sitzplätze: 5, Leergewicht: 480 kg, Schlafplätze: 3, Verbrauch Gespann: 10–12 Liter

 

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