1: Die Route
Wie viele Kilometer fahren Sie täglich, wenn Sie auf Reisen sind? 50, 100 oder vielleicht sogar mehr?Wenn die erste Offroad-Tour ansteht, dann wird sich das wahrscheinlich ändern. So eine Fahrt durchs Gelände kann ganz schön lange dauern, je nach Terrain ist nur noch Schrittgeschwindigkeit möglich. Ein grober Zeitplan ist daher gar nicht verkehrt. Auch kommt es auf die Wegbeschaffenheit an: Ist die Strecke ein gut befahrbarer Schotterweg, eher felsig oder loser Sand? Das Wetter gibt ebenfalls den Fahrplan vor, etwa, wenn schlammige Passagen und Furten langsam durchquert werden müssen oder eine staubige Piste deutlich zügiger befahren werden kann. Und damit zum nächsten Punkt: Vielleicht liegt der letzte Besuch eines Offroadparks schon einige Zeit zurück – oder hat noch gar nicht stattgefunden. Nehmen Sie sich zu Beginn der Reise genug Zeit, um das Fahrzeug im Gelände (wieder) besser kennenzulernen. Ein Zelt auf dem Dach hebt den Schwerpunkt. Auf weicherem Untergrund fährt es sich anders als auf Asphalt und reagiert teils deutlich langsamer. Falls Sie planen, mehrere Tage in einer abgelegenen Gegend zu verbringen, packen Sie ausreichend Proviant ein! Achten Sie auf Wendemöglichkeiten, sodass Sie im Notfall oder bei gesperrter Strecke umkehren können. Dafür sollte natürlich der Kraftstofftank ausreichend gefüllt sein. Wenn es ums Übernachten geht, ist es ratsam, sich mindestens eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit auf die Suche nach einem Schlafplatz zu machen. Im Gegensatz zum offiziellen Campingplatz ist der nicht einfach per Navi zu finden.
2: Die Ausrüstung
Um auf den Notfall vorbereitet zu sein, gehört nicht nur ein Erste-Hilfe-Set für die Insassen ins Auto, sondern auch eins für das Fahrzeug. Nichts ist schlimmer, als mit leeren Händen dazustehen, wenn der Camper im Schlamm stecken bleibt oder sich einen Reifen an einem Felsbrocken aufgerissen hat. Zur Grundausrüstung gehören ein passender Wagenheber für das Fahrzeug, je ein Bergegurt und -seil, zwei Schäkel, ein Spaten und, wenn Platz ist, zwei Sandbleche. Natürlich muss man nicht alles gleich auf einmal kaufen. Das Material ergibt sich zum Teil auch aus der Wahl des Reiseziels: Wer in Marokko unterwegs ist, braucht eher mal die Sandbleche. Wen es dagegen in verschneite Regionen zieht, hat besser Schneeketten dabei. Ein Ersatzreifen und etwas Werkzeug gehören auf jeden Fall mit zur Ausrüstung. Manche Fahrzeuge, wie der Fiat Ducato oder Mercedes-Benz Sprinter, haben nur ein Notrad dabei. Bitte gegen ein vollwertiges Ersatzrad tauschen! Das Bergematerial gehört immer griffbereit, auch wenn der Wagen im Graben landet. Eine gute Übersicht über Bergematerial und dessen Einsatz finden Sie im Handbuch „Festgefahren – Was nun?“ (28 Euro, explr.de/shop).
3: Die Übernachtung
Steht eine lange Transitstrecke an, sollten Sie sich bereits im Vorfeld um einen Übernachtungsplatz kümmern: Sei es ein Stellplatz, ein Campingplatz oder eine richtige Unterkunft. Das erspart die stressige Suche am Abend in der Dunkelheit. Generell ist ein Backup nicht verkehrt, teilweise kann sich die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz als schwierig erweisen. Deshalb unbedingt bereits im Hellen Ausschau halten, so lässt sich die Umgebung auch besser einordnen: Das Dachzelt im Dunkeln an einer viel befahrenen Straße aufzubauen, ist genauso wenig attraktiv wie auf einem Parkplatz zu nächtigen, auf dem sich Jugendliche treffen, um bis in die Morgenstunden zu feiern. Wenn sich nur einer der Mitreisenden an einem Ort unwohl fühlt: Sachen packen und weiterfahren.
4: Kann es losgehen?
Bevor Sie ins Gelände abbiegen, gilt es, ein paar Punkte zu checken: Ist beim Lkw der Unterfahrschutz hochgeklappt? Sind alle Sachen im Innenraum pistenfest verstaut? Was auf dem Bett abgelegt ist, könnte durch den Raum geschleudert werden. Bei Offroad-Fahrten können sich auch Schrauben lockern. Daher unbedingt zwischendurch die Radmuttern und gegebenenfalls Dachträger auf einen festen Sitz kontrollieren. Je nach Untergrund hilft es, den Luftdruck der Reifen vor der Fahrt zu reduzieren. Bitte nicht vergessen: vorher den Kompressor auf seine Funktionsfähigkeit prüfen.