Unter Druck – Regleranlagen für den Reifendruck

Es ist eigentlich verrückt: Eines der besten Werkzeuge, um ein Auto fit fürs Gelände zu machen, ist kostenlos, wiegt nichts und muss genau genommen fehlen, um für die entscheidende Traktion zu sorgen. Klingt verwirrend, ist aber eigentlich ­logisch: reduzierter Luftdruck in den Reifen schafft Aufstandsfläche und damit Grip. Der walkende Reifen kann Dreck besser aus den Stollenzwischenräumen schütteln, der größere Fuß­abdruck läßt ihn auf weichem Boden nicht zu stark einsinken. Es könnte also alles einfach sein, wäre der Mensch nicht von Natur aus ein fauler Geselle, der, hinter dem Steuer sitzend, denkt „das wird schon auch so gehen“. Vor der anstehenden Schlammpassage aussteigen, eine halbe Stunde lang mit Ventil­einsätzen und Druckprüfer herumhantieren und danach alles wieder retour? Nicht bei dem Sauwetter da draußen. Und so fährt sich der Faulpelz sehenden Auges im Schlammloch fest. Blöd gelaufen. Es ist nicht das Wissen, das uns Globetrottern fehlt. Jeder kennt die Vorzüge unterschiedlichen Luftdruckes. Es mangelt an der Lust, dieses Wissen ­anzuwenden. Gut, dass das auch per Knopfdruck geht. Genauer: per Reifendruck-Regelanlage.

Im Grunde tut sie nicht mehr, als simpelste Handgriffe zu automatisieren. Mit ihr lässt sich im Stand oder während der Fahrt der Füllstand der Reifen ­unkompliziert anpassen, wenn es sein muss, vollautomatisch. Damit senkt sie die Hemmschwelle deutlich, sich mit der Befüllung der Reifen zu beschäftigen. Man setzt sich häufiger mit einer Anpassung des Luftdruckes auseinander, als man es zuvor tat. Schließlich müssen nun keine Kompressoren mehr herausgeholt, keine Leitungen mehr angeschlossen werden. Es fallen keine Ventile in den Sand, die erst wieder saubergeputzt werden müssen. Kurz: Wir können unsere Faulheit mit (viel) Geld ausgleichen.