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Namibia: Camper von Löwin getötet

Reisen jenseits der Zivilisation bergen Risiken. In Namibia wurde ein Mann beim Verlassen seines Dachzelts von einer Löwin tödlich verletzt.
Wüste - Weite - Wildtiere: Namibia ist ein Traumziel für Offroad-Reisende - Foto © Martin-Sebastian Kreplin

Namibia: Im Hoanib Skeleton Coast Reservat in Sesfontein, in der Kunene-Region, ist vergangene Woche ein 59-jähriger Mann von einer Löwin getötet worden. Der deutsch-namibische Unternehmer Bernd K. hatte mit seiner Frau und Freunden in dem abgelegenen Gebiet im Nordwesten des Landes gecampt. Als er in den frühen Morgenstunden aus dem Dachzelt seines Geländewagens kletterte, wurde er von dem Tier angegriffen. Seine mitreisenden Freunde konnten die Wüstenlöwin vertreiben – für den 59-Jährigen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Um weiteren Vorfällen vorzubeugen, wurde die Raubkatze später von den örtlichen Behörden aufgespürt und getötet.

Einst waren die sogenannten Wüstenlöwen in Namibia beinahe ausgerottet. Aufgrund intensiver Schutzmaßnahmen erholt sich der Bestand langsam. Mittlerweile leben in der 51.000 Quadratkilometer großen Wüstenregion Kunene etwa 60 adulte Löwen. Sesfontein, wo es zu dem tödlichen Zwischenfall kam, gilt als eines der Kerngebiete für die seltenen Wüstenlöwen.

Sicherheitshinweise beachten, Unfälle vermeiden

In Nationalparks, wie dem Etosha Nationalpark, wird ausdrücklich davor gewarnt, sein Fahrzeug außerhalb der ausgewiesenen Camps zu verlassen, und auch das Kampieren jenseits der Camps ist verboten. Solche Regularien gelten in anderen Landesteilen, wie der Kunene-Region, nicht – weshalb sie für viele Selbstfahrer genau deshalb so attraktiv sind.

Keine Menschen, keine Städte, dafür viel Natur und Abgeschiedenheit – diese Mischung reizt viele Overlander-Reisende, vor allem in Afrika. Doch je einsamer man unterwegs ist, desto wichtiger ist die Vorbereitung auf mögliche Gefahren. Bei Reisen jenseits der Zivilisation ist es ratsam, sich bei der Reiseplanung nicht nur mit der Geländebeschaffenheit und Route auseinanderzusetzen, sondern auch mit der lokalen Flora und Fauna. Insbesondere bei Fahrten in Gebiete mit potentiell gefährlichen Tieren ist es sinnvoll, sich zu informieren, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und sich umsichtig zu verhalten. Das bedeutet unter anderem: Keinerlei Lebensmittel im Zelt. Nicht alleine in der Dunkelheit umherwandern. Nicht mit offener Tür oder Luke schlafen.

Predatoren wie Löwen, Hyänen und Leoparden sind Opportunisten – sie jagen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Bei der Wahl der Beute sind sie nicht unbedingt wählerisch. Raubtiere greifen nicht aus Böswilligkeit an, sondern weil sie Überleben wollen. Nach einem Angriff auf einen Menschen werden die Tiere jedoch in der Regel getötet, selbst wenn es sich um eine bedrohte Spezies handelt. In vielen touristischen Regionen halten Wildtiere oft Abstand zu Menschen. Aber gerade in abgelegenen Gebieten darf man sich keineswegs auf diese Scheu verlassen.

Mit umsichtigen Verhalten und gesundem Menschenverstand lassen sich jedoch in der Regel viele Risiken vermeiden. Eine kleine Abkühlung im Kunene-Fluss beispielsweise sollte man unterlassen – denn dort leben Krokodile. Von Tieren mit Nachwuchs sollte generell großer Abstand gehalten werden, und Drohgebärden sind grundsätzlich ernst zu nehmen. Viele Raubtiere, wie etwa Löwen, werden erst nach der Dämmerung auf Beutejagd. Das Lager sollte man also vor der Dunkelheit aufgeschlagen haben und es danach auch nicht mehr zu Fuß verlassen.

Keine Panik

Wilde Tiere sind einer der Hauptgründe, weshalb Menschen Afrika besuchen. Die Natur lässt sich nicht kontrollieren und Unfälle sind möglich, jedoch gibt es keinen Grund zur Panik. Mit Vernunft, Respekt vor der Natur und richtiger Vorbereitung ist eine Reise durch die menschenleeren Regionen des Kontinents ein unvergessliches Abenteuer.

Wie schön der wilde Nordwesten Namibias ist, zeigt dir das explorer-Team. Wir waren mit zwei Toyota-Landcruisern zu Beginn der Regenzeit in Namibias Kaokoveld und Damaraland unterwegs und entdeckten zum Teil unberührte Landschaften, weite Wüsten und faszinierende Wildtiere.

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