Mit Anhang auf Abwegen – Familie Habermeiers selbstgebauter Offroad-Anhänger

Ein Schild am Straßenrand hatte einen verlockenden Aussichtspunkt angepriesen. Doch mitten im Wald, bei stockfinsterer Nacht, hörte der Weg einfach auf. Markus Habermeier hatte mit seinem Mercedes G-Klasse und dem Offroad-Wohnwagen auf dem Rückweg aus dem Frankreich-Urlaub auf einen Übernachtungsplatz für sich und seine Familie gehofft und war dafür von der Hauptstraße abgefahren. Der schmale Waldweg, den er entlanggeholpert war, hatte sich schon ein Stück zwischen Fichten und Tannen hindurchgezogen. Doch nun gab es nur noch Dickicht. An Wenden war zwischen den dicht stehenden Bäumen nicht zu denken. Mit gefahrenen 800 Kilometern in den Knochen – das gemütliche Bett schon in greifbarer Nähe – mussten Markus und seine Frau Tine das Gespann wieder rückwärts aus dem Wald herauszirkeln. Wenn Habermeiers aus Geislingen auf der Schwäbischen Alb heute von diesem Erlebnis erzählen, können sie darüber lachen. Vergessen sind die Müdigkeit und der Frust, aufgrund derer sie ihr Gespann womöglich das eine oder andere Mal verflucht haben. Denn unterm Strich hat ihnen ihr selbst gebautes Reisemobil nicht nur auf dem nächtlichen Waldweg, sondern auch auf ihren anderen Reisen schon viele Abenteuer beschert. Für Markus sind solche Anekdoten also nicht etwa Beleg für die Grenzen seines Gespanns, sondern vielmehr der Inbegriff des Abenteuerreisens. „Wenn man so etwas nicht will, dann fährt man da nicht rein – oder man hat keinen Hänger“, sagt er und würde sich immer wieder für beides entscheiden: den Hänger und das Wagnis, unbekannte Wege zu erkunden.