Ein Wechsel des Windenseiles bringt viele Vorteile, aber auch Einschränkungen mit sich. Umso wichtiger ist die Wahl des richten Produktes. Die wichtigsten Produkte in der Übersicht unseres Dyneema Seil Test.
Zum Vergleichstest orderten wir Seile mit neun bis zehn Millimetern Durchmesser, ausgelegt für Seilwinden der Fünf-Tonnen-Klasse. Eine verbreitete Kombination, auch die wichtigsten Hersteller statten ihre Topmodelle mit Zehn-Millimeter-Seilen aus. Mit einer Wagenladung voller Tauwerk ging es dann in den Frankenwald, wo uns für zwei Tage ein kompletter Tauwerkprüfstand zur Verfügung stand. Bewusst fiel die Entscheidung den Dyneema Seil Test nur im Labor zu vollziehen, zu heterogen sind die Ergebnisse, die ein Praxistest im Fahrgelände böte. Ein Seil aber kontrolliert und reproduzierbar an seine Belastungsgrenzen bringen zu können um Herstellerangaben zu überprüfen, dass funktioniert nur auf einem Prüfstand.
Theorie und Praxis
Dyneema-Windenseile in neun bis zehn Millimeter Stärke sind als Ersatz für gleichgroße Drahtseile geeignet und damit die richtige Bestückung für Winschen ausgewachsener Geländewagen mit vier bis fünf Tonnen Zugkraft. Im Umkehrschluss heißt dies: spult die Winde auf der ersten Lage, liegen statische Lasten von bis zu fünf Tonnen an, im unglücklichen Fall kommen dynamische Lastspitzen hinzu. Ein durchschnittliches Stahlseil kommt hier bereits an seine Grenzen, üblich sind Bruchlasten von sechs bis acht Tonnen, je nach Qualität. Das leisten auch die sogenannten Einfachgeflechte aus UHWMPE, der technisch korrekten Bezeichnung dieser Windenseile. Mehr noch: manche Hersteller attestieren ihren Produkten sogar weit höhere Lasten, bis zu 11 Tonnen sollen zum Beispiel die Leinen von Grube und Schmitzheisler verkraften. Mit 10,3 Tonnen Bruchkraft erreicht das „Novoleen“-genannte Seil von Seilflechter den zweitbesten Wert im gesamten Test. Dicht gefolgt von Gleisteins Dyna One (10,07 t) und nur getoppt von Liros (10,7 t). Das bestätigt die einfache Daumenregel bei Kunstfaserseilen: viel Material ergibt viel Bruchlast. Mit 11,3 (Liros) und 11,2 (Seilflechter) Millimetern ermitteltem Durchmesser sind die beiden Leinen ziemlich proper, vor allem im direkten Vergleich zu Dynaforce oder Extrema von Schmitz & Heisler. Diese bilden mit je 8,9 Millimetern Durchmesser die untere Grenze im Test, umso bemerkenswerter die erreichten Werte: Das Extrema-Seil erreicht sehr gute 9,54 Tonnen, das Seil von Grube immerhin 8,43 Tonnen. Nur schade: Laut Hersteller hätten es gut 24 Prozent mehr sein müssen.
Ergebnisse Labortest
So haben wir getestet
Im Labor der Seilerei Liros konnten wir zwei Tage lang alle Produkte untersuchen. Alle Zugversuche basieren auf dem nach DIN normierten Tauwerktest, bei dem die Seile vor der Prüfung auf ihre Bruchlast dreimal hintereinander mit 50 Prozent der angegebenen Bruchkraft belastet werden. Diesen Vorgang haben wir sowohl mit dem reinen, fabrikneuen Seil durchgeführt, als auch mit vorgeschädigten Proben: einer wärmebehandelten, einer mit Scheuerstellen. Bei den einsatzfertigen Sets wurde zusätzlich in zwei Versuchen die Kombination von Seil, Spleiß und Haken überprüft. Ein Versagen des Hakens in unserem Dyneema Seil Test führte, aufgrund der erheblich höheren Gefährdung, direkt zur Abwertung.
Um Beschädigungen beim Ziehen über rauhen Untergrund zu simulieren, wurden alle Produkte bei diesem Dyneema Seil Test einem Abriebsprüfung unterzogen. Eine drehende Scheibe mit Schleifpapier (80er Korn) sorgte für vergleichbare Ergebnisse, die Bewertung erfolgte durch eine Sicht- und anschließende Zugprüfung der Restfestigkeit.
Die mögliche Gefahr, das Kunstfaserseile auf einer erhitzten Trommel Schaden nehmen können, wurde durch eine Wärmeprüfung ermittelt. Die unbelasteten Proben wurden dabei über zehn Minuten mit einer 100 Grad Celsius heißen Stahlplatte in Kontakt gebracht und anschließend die Restfestigkeit ermittelt.
Weiter floss in die Beurteilung beim Dyneema Seil Test das Gewicht pro Meter ein. Je mehr Material, umso höher vereinfacht gesagt die Bruchlast.
Die Werte der Arbeits- und Bruchdehnung zeigen an, wie stark sich das Seil unter Last längt. Je größer die Dehnung, umso höher ist die darin gebundene kinetische Energie und umso gefährlicher ist das Seil im Einsatz.
Um Beschädigungen beim Ziehen über rauhen Untergrund zu simulieren, wurden alle Produkte bei diesem Dyneema Seil Test einem Abriebsprüfung unterzogen. Eine drehende Scheibe mit Schleifpapier (80er Korn) sorgte für vergleichbare Ergebnisse, die Bewertung erfolgte durch eine Sicht- und anschließende Zugprüfung der Restfestigkeit.
Die mögliche Gefahr, das Kunstfaserseile auf einer erhitzten Trommel Schaden nehmen können, wurde durch eine Wärmeprüfung ermittelt. Die unbelasteten Proben wurden dabei über zehn Minuten mit einer 100 Grad Celsius heißen Stahlplatte in Kontakt gebracht und anschließend die Restfestigkeit ermittelt.
Weiter floss in die Beurteilung beim Dyneema Seil Test das Gewicht pro Meter ein. Je mehr Material, umso höher vereinfacht gesagt die Bruchlast.
Die Werte der Arbeits- und Bruchdehnung zeigen an, wie stark sich das Seil unter Last längt. Je größer die Dehnung, umso höher ist die darin gebundene kinetische Energie und umso gefährlicher ist das Seil im Einsatz.