Wintercamping
In einer verschneiten Winterlandschaft aufzuwachen, hat seinen ganz eigenen Reiz. Wenn es nur nicht so kalt wäre

Tipps für das Wintercamping in kleinen Autos

Seitdem Stell- und Campingplätze in der Hauptsaison immer voller werden, erlebt auch das Reisen in der Nebensaison oder im Winter einen Boom. Gerade kleine Reisemobile und Dachzelte geraten dabei schnell an ihre Grenzen. Worauf man achten sollte, damit man die Reise trotzdem genießen kann

Am Himmel tanzen die Nordlichter, im Camper bollert gemütlich die Standheizung und wärmt die Reisenden, die gerade von einer Schneeschuhwanderung durch den Wald zurückgekehrt sind und es sich mit einem Tee gemütlich gemacht haben. Eine kluge Lüftung trocknet Scheiben und Kleidung gleichermaßen, sodass es am nächsten Tag gleich zur nächsten Tour losgehen kann. Wintercamping kann toll sein. Oder schrecklich: Draußen tobt der Schneesturm, die Außentemperatur liegt etwas über oder etwas unterhalb des Gefrierpunktes, die Reisenden sitzen beengt in Dachzelt oder Van zusammen, können sich kaum rühren, weil überall nasse Klamotten zum Trocknen aufgehängt sind, während der Hund müffelt, Kondenswasser munter die Innenverkleidung hinunterläuft und der chaotische Camper eigentlich dringend ein paar Meter rollen müsste, um die Batterie zu laden, weil die Solaranlage keinen Strom reinbringt.

Damit der Winterurlaub nicht zum Fiasko wird, müssen gerade Besitzer kleiner Fahrzeuge, mit Vans oder Dachzelt sich sehr gut vorbereiten. Je kleiner der Lebensraum, desto größer werden vier grundsätzliche Herausforderungen: Feuchtigkeit, Kälte, Dunkelheit und Platzmangel. Die gute Nachricht: Für jede dieser Herausforderungen gibt es Lösungen, mit denen man ihnen begegnen kann. Um sich aber wirklich wohl zu fühlen und auch längere Touren in Angriff nehmen zu können, ist eine akkurater Reisevorbereitung empfehlenswert. Mal eben ein paar Sachen ins Auto werfen und losfahren, wie man es im Moment gerne einmal macht, kann bei Schnee, Eis und Kälte frustrierend enden.

Dazu kommt: Winter ist nicht gleich Winter und Kälte nicht gleich Kälte. Jeder Reisende hat seine eigene Komfort­temperatur, über die man sich im Klaren sein sollte. Ist es für mich o. k., wenn nachts vor der Tür zweistellige Minusgrade herrschen, oder macht mir bereits ein feuchter norditalienischer Winter mit zehn bis 15 Grad über null zu schaffen? Bestenfalls testet man sich, seinen Partner und das Auto, um herauszufinden, wo die individuellen Grenzen liegen, bevor man sich für eine mehrwöchige Reise im Januar nach Lappland entscheidet. Sein Limit sowie das des eigenen Fahrzeuges zu kennen, bewahrt vor schlechten Entscheidungen und unangenehmen Situationen. Damit auf Reisen Zeit bleibt, die Polarlichter zu bestaunen – und nicht währenddessen den Wasser­kanister zu enteisen.

Weiter geht es im Premium-Bereich des explorer

Abonnenten können hier kostenlos auf alle Beiträge unserer Website zugreifen (gilt für Print-, Kombi- oder Digital-Abos) – jetzt einloggen

Sie sind noch kein explorer-Abonnent? Dann haben Sie diese Optionen:

Entweder Sie schließen direkt ein Abo ab, oder Sie kaufen lediglich diesen Artikel und erhalten damit (online!) Zugriff auf diesen.

Teilen