Abseits der Pisten: Winter in den Alpen

In der kalten Jahreszeit lieber im warmen Zuhause verkriechen? Das muss nicht sein! Das Alpenland bietet viele Möglichkeiten, den Winter aktiv zu genießen – von Frankreich bis Slowenien

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Viele Reisende verbringen die Wintermonate in wärmeren Ländern wie Portugal, Griechenland oder gleich weit weg in Übersee. Die Alpen sind dabei meist eher Durchgangsstation denn Ziel­destination. Zu Unrecht. Gerade im Winter, wenn die Bergpässe unter Schnee begraben liegen und viele Orte nur noch mit Winterausrüstung erreichbar sind, wird eine Reise durch die Berge zu einem kleinen Abenteuer. Die Alpen im Winter – da denken viele an einen riesigen Vergnügungspark: Après-Ski, Schneeparks, Lifte wohin das Auge reicht. Unser Bild von den Bergen zwischen Golf von Genua und ungarischem Tiefland, die das Leben von über 14 Millionen Menschen prägen, ist häufig klischeebehaftet. Kaum ein Alpental, das nicht zumindest über ein kleines Ski­gebiet verfügt, kaum ein Berg, der nicht in irgendeiner Weise erschlossen und zugänglich ist – so denkt man.

Trotzdem lohnt sich auch im Winter ein Abstecher oder eine längere Tour durch das Gebirge, denn wer genauer hinsieht, findet sie: die Geheimtipps, die Orte abseits von Trubel und Massentourismus, kleine Erlebnisse statt voller Gondeln, die das Herz aller Bergliebhaber höher schlagen lassen. „Wer oben war, kann unten nicht mehr leben“, heißt es in Thomas Manns Zauberberg. Oder wie es der Journalist Andreas Lesti etwas prosaischer ausdrückte: „Oben ist besser als unten.“ Wir stellen ein paar Orte vor, zu denen sich auch in der kalten Jahreszeit eine Tour lohnt. Plätze, ganz sprichwörtlich mal „abseits der Piste“.

 

Biathlon im Antholzertal
Italien, Südtirol

 

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Das Antholzertal ist für sein Biathlonstadion bekannt. Wer nicht nur gerne zuschaut, sondern selbst tätig werden will, der kann den Sport in der Skischule Antholz ausprobieren

 

Einmal im Jahr, Ende Januar, findet in diesem ruhigen Tal nahe der Rieserfernergruppe der Biathlon Weltcup statt. In diesen Tagen ist hier die Hölle los, lebt der Tourismus des Antholzertals doch weitestgehend von seinem Biathlonstadion und den zugehörigen Weltcup-Loipen. An den meisten anderen Tagen und Wochenenden geht es hier wohltuend beschaulich zu, vom großen Skizirkus ist man weit entfernt. Das Loipennetz um den zugefrorenen Antholzer See ist eher etwas für sportlich ambitionierte Läufer, die sich auf den Weltcup-Strecken ausprobieren wollen. Genussläufer können ihre Runden auf und um den See ziehen oder hinunter ins Tal fahren.

Die Langlaufschule vor Ort bietet Schnupper-Biathlon für Kinder und Erwachsene – mit oder ohne Schießtraining, nach persönlichem Gusto. Aber auch für Langlaufmuffel hat das Tal etwas zu bieten: Die Passstraße vom unteren Antholzer See hinauf zum Staller Sattel und dem oberen See lässt sich in knapp zwei Stunden erwandern. Mit Einkehr auf der Steinzger Alm, wo es auch im Winter hervorragende Sachertorte gibt, plant man besser zweieinhalb Stunden ein. Hinunter dann in wilder Rodelfahrt per geliehenem Schlitten, besser, man hat einen Sturzhelm dabei.

Infos: Campingplatz das ganze Jahr geöffnet, 2 Personen mit Reisemobil und Strom in der Hauptsaison ca. 40 Euro, Loipen­karte für die gesamte Region 40 Euro, Tagesticket Antholz 8 Euro

 

Eisklettern am Ledinski Vrh
Slowenien, Steiner Alpen

 

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Der Ledinski Vrh gilt als der am leichtesten erreichbare Berg in den zentralen Steiner Alpen. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Jezersko-Tal, der Ausgangspunkt für alle Aktivitäten rund um den Gipfel, permanent von Touristen erreicht wird. Stattdessen setzt das Tal eher auf sanften Tourismus – es gibt tatsächlich keinen Skilift – in Form von Skitouren, Eislaufen oder Schneeschuhwanderungen. Da die Steiner Alpen für ihre Wasserfälle bekannt sind, erfreut sich in den Wintermonaten das Eisklettern hier besonderer Beliebtheit. Wer will, kann sich munter durch den Winter klettern, beispielsweise an einem der gefrorenen Wasserfälle des Ledinski Vrh, die aufgrund ihrer Wassermenge und ihrer schattigen Lage früh, verlässlich und lang vereisen. Den Ledinski Slap sollte man jedoch nicht ohne Vorkenntnisse erklettern wollen, während der nahe gelegene Sinj Slap auch für Anfänger geeignet ist, da er über eine fixe Sicherungsstelle verfügt. Grundsätzlich sollte man jedoch als blutiger Anfänger an keinem Wasserfall einfach so drauflos steigen, sondern sich zumindest Basiskenntnisse, wie den korrekten Einsatz von Steigeisen und Eisschrauben, zeigen lassen. Angebote hierfür gibt es beispielsweise im nahegelegenen Kranj.

Loipe mit Ausblick
Alpen, Sextener Dolomiten

 

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Es ist eine besondere Loipe, die den Ort Toblach in Südtirol mit Cortina d’Ampezzo in Venetien verbindet. Knapp 31 Kilometer lang, entlang einer alten Eisenbahnstrecke, führt sie über Brücken, Tunnel und vorbei an längst aufgegebenen Bahnstationen durch das Höhlensteintal. Von 1871 bis 1962 fuhr hier die Bahn, die Touristen von Cortina in den Luftkurort Toblach beförderte. Die Steigungen sind daher eher flach, die Strecke eignet sich für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen und ist sowohl für den klassischen wie auch für den Skating-Stil gespurt. Es lohnt sich, die Tour bei schönem Wetter zu unternehmen, denn dann blicken die Laufenden auf die drei Zinnen, eine der charakteristischsten Gebirgsstöcke der Dolomiten, sowie auf den Monte Cristallo. Falls man nicht zurücklaufen möchte, gibt es die Möglichkeit, mit dem Linienbus zu fahren. Aber Vorsicht: Die Busse fahren selten und unregelmäßig, vorher die Abfahrtszeiten zu checken, erspart unter Umständen viel Warterei. Wem die 31 Kilometer dennoch zu viel sind, der kann an verschiedenen Punkten der Strecke aussteigen: Zum Beispiel am Dürrensee, wo das Restaurant am Ufer einen hervorragenden Kaiserschmarren serviert, am höchsten Punkt, dem Passo ­Cimabanche, oder am Parkplatz Drei Zinnen Blick.

Infos: Langlaufausrüstung kann man direkt in der Nordic Arena in Toblach leihen, Camping Olympia in Toblach hat auch im Winter geöffnet.

 

Eisschwimmen im Almsee
Österreich, Salzkammergut

 

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In besonders idyllischer Umgebung lässt es sich im Zauchensee im Salzburger Land eisbaden

 

Eigentlich kennt man die Tradition eher aus Russland oder Finnland. Aber im vergangenen Winter-Lockdown entdeckten auch viele ­Österreicher das Eisbaden und Eisschwimmen für sich. Es entwickelte sich ein landesweiter Trend, von Tirol – wo man sogar innerhalb eines Gletschers baden gehen kann – bis zu den Wiener ­Donauschwimmern; Wettbewerbe und sogar Eisschwimmworkshops finden mittlerweile statt.

Im vergangenen Winter entdeckten viele Österreicher das Eisbaden für sich

Im Almsee im Salzkammergut oder etwa auch am Zauchensee im Salzburger Land kann man diesem Trend in besonders idyllischer Lage nachgehen. Der Almsee liegt malerisch am Talschluss des Almtals, das auch für Winter- und Schneeschuhwanderungen bestens geeignet ist. Unter Umständen muss man sich das Loch zum Eintauchen jedoch selbst ins Eis sägen. Wer darauf keine Lust hat, kann auch auf der Eisfläche Schlittschuh laufen oder sich mit den Einheimischen im Eisstockschießen üben.

Info: Parken kann man an einem Wanderparkplatz in der Nähe, der Rundweg um den See wird im Winter präpariert und dauert 2 bis 3 Stunden.

 

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Infos zum Eisbaden:

Eisbaden gilt als gesundheitsförderlich. Trotzdem sollte man ein paar Dinge beachten und sich nicht einfach unvorbereitet ins kalte Nass stürzen. Der damit verbundene Kälteschock kann unter Umständen gefährlich sein.
Generell gilt:
• sich vorher und nachher gut aufwärmen
• den Kopf schützen, am besten durch eine Mütze, und nicht untertauchen
• nur sehr kurz im kalten Wasser bleiben, langsam steigern
• nie allein, sondern immer in Begleitung (die idealerweise nicht gleichzeitig badet)
• Menschen mit gesundheitlichen Problemen, vor allem des Herzens, sollten vorher mit ihrem Arzt die Risiken abklären


 

Die Dörfer des Tinée-Tals sind teils über spektakuläre Straßen zu erreichen

Skitouren im Rauris
Österreich, Hohe Tauern

Das Raurisertal, ein Nebental des Salzachtals, ist noch ein echter Geheimtipp unter Skitourengehern. Hier, in der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern, kommt fast jeder auf seine Kosten, der gern auf Ski oder Splitboard bergauf geht. Besonders der Talschluss Kolm-Saigurn ist bei Einheimischen beliebt, als Königstour gilt der Hohe Sonnblick mit über 3.100 Metern. Anfänger und Einsteiger, die sich erst einmal ausprobieren wollen, können rund um das kleine Rauriser Skigebiet auf markierten Aufstiegsrouten ihre Fähigkeiten und den individuellen Spaßfaktor testen, um anschließend über die präparierten Pisten des Skigebiets zurück ins Tal zu fahren. Bei Skitouren gilt generell: Man sollte immer die Lawinenlage im Blick haben und die Lawinenwarnstufe vorher checken. Zu einer Skitour sollte man aus diesem Grund auch nie allein aufbrechen. Ein LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät) gehört zur Standardausrüstung, ein zusätzlicher Lawinenairbag erhöht die Überlebenschancen im Zweifelsfall signifikant.

 

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Infos: Der Campingplatz in Wörth bei Rauris hat auch im Winter geöffnet, die Mautstraße nach Kolm-Saigurn ist im Winter geschlossen, hier fährt ein Shuttlebus.

 

Die hockenden Dörfer des Tinée-Tals
Frankreich, Seealpen

 

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Das Dorf Saint-Étienne-de-Tinée liegt 1.140 Meter über dem Meeresspiegel nahe des Ferienortes Auron

 

Die engen Schluchten des Tinée-Tals sollen zu den schönsten der französischen Seealpen gehören. Gelegen im Nationalpark Mercantour entspringt der Fluss Tinée in der Nähe des Col de la Bonette. Selbiger ist bekannt dafür, über bzw. auf den höchsten asphaltierten Aussichtspunkt der Alpen zu führen, den Cime de Bonette (2.802 m). Im Winter allerdings bleibt dem Reisenden auf vier Rädern die Aussicht verwehrt, da der Pass von Oktober bis Juni Wintersperre hat. Stattdessen kann man die vielen kleinen Dörfer und Ortschaften des Tinée-Tals erkunden, die häufig über ebenfalls spektakuläre und kurvenreiche Straßen zu erreichen sind. Typisch für die Region sind die als „hockende Dörfer“, französisch villages perchés, bekannten Orte Roure und Roubion. Der Name rührt daher, dass die Ortschaften möglichst schwer zugänglich auf einem Hügel angesiedelt waren. Dort hocken die befestigten Dörfer seit dem Mittel­alter und bieten weite Aussichten über das verschneite Tinée-Tal. Im Winter durch die Altstadtgassen zu streifen, hat sicherlich seinen ganz eigenen Charme.

Info: Zwar gibt es im Tinée-Tal nahe ­Auron auch ein kleines Skigebiet, das Tal ist jedoch noch weit entfernt vom Massentourismus.

 

Geisterdörfer
Italien, Ligurien

 

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Balestrino liegt nur sieben Kilometer von der Riviera di Ponente entfernt. Es gilt als das ­berühmteste der Geisterdörfer Liguriens

 

Für Abenteuerlustige und Entdecker lohnt sich eine Tour in die ligurischen Ausläufer der Alpen. Hier verstecken sich unzählige Geisterdörfer und Lost Places, deren Bewohner vor Jahrzehnten fortzogen und ihre Ortschaften sich selbst und der Natur überließen. Besucher tauchen ein in das Italien einer anderen Zeit, in einigen Häusern soll man sogar noch Mobiliar und Einrichtungsgegenstände der früheren Bewohner finden können. Manche der Geisterdörfer sind nur zu Fuß erreichbar, wer auf Serpentinen und Bergstraßen steht, kommt jedoch auf jeden Fall auf seine Kosten. Je näher die Küste, desto seltener werden Schnee und Eis auf den Straßen, gleichzeitig ist die Zahl der Touristen und Reisenden im Winter eher gering. Gute Chancen also, dass man die Geisterdörfer in winterlicher Einsamkeit erkunden kann.
Das berühmteste Geisterdorf der Region ist Balestrino, dessen Bewohner in den 1950er-Jahren aus Furcht vor einem Erdrutsch flohen, um sich unweit des alten Ortskerns erneut anzusiedeln. Durch seine besondere Atmosphäre und seine Bekanntheit als Filmkulisse zieht Balestrino jedoch auch immer wieder Neugierige an. Die wirklich verwunschenen Geisterdörfer entdeckt man am besten auf eigene Faust.

 

Im gesamten Alpenraum werden noch heute viele Bräuche gepflegt

 

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Anfang Januar ziehen die Schnabelperchten durch die Dörfer

 

Brauchtum in der dunklen Jahreszeit
Gesamter Alpenraum

Der Winter ist in den Alpen traditionell die Zeit der Dunkelheit, in der es gilt, Böses abzuwehren und Traditionen aufrechtzuerhalten. Aufgrund der Abgeschiedenheit der Täler konnten Sagen und Mythen hier besonders gut überleben. Dementsprechend werden im Alpenraum auch heute noch viele Bräuche gepflegt, die auf Außenstehende merkwürdig, mitunter sogar gruselig anmuten. Wieso nicht einmal dieses Brauchtum zum Reiseziel machen und die Alpen und seine Bewohner von einer ganz anderen Seite kennenlernen?

Für Touren auf diese dunkle Seite der Alpen bieten sich beispielsweise an: Krampusläufe: Der Krampus ist in der alpenländischen Tradition fest verankert. Als Gefährte des Nikolaus züchtigt er die ungehorsamen Kinder, in Gruppen sucht er in vielen österreichischen Regionen in der Vorweihnachtszeit die Dörfer heim. Mit schaurigen Masken und Kostümen, ausgestattet mit Ruten, ziehen sie lärmend durch die Straßen. Große Krampusläufe gibt es in St. Johann im Pongau und in Klagenfurt, aber auch in Toblach. Im Allgäu sind diese Spektakel als Klausenläufe  bekannt.

 

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Eine gruselige Tradition im Alpenland: die Krampusläufe

 

Perchten: Die Rauhnächte, die Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, gehören den Perchten. Der Übergang zur Krampustradition ist fließend, doch gelten die Perchten eher als gute Geister, die die bösen Geister des Winters vertreiben. Eine besondere Ausprägung dieses Brauches gibt es im Raurisertal: Die Schnabelperchten ziehen am Abend des 5. Januar krähend durch die Ortschaft und überprüfen die Häuser der Einwohner auf Sauberkeit. Eine Tradition, die auf den Goldabbau am Fuße des Hohen Sonnblick zurückreicht, als die Unterkünfte der Bergbauknappen hinsichtlich ihrer Sauberkeit zu wünschen übrig ließen.

Tschäggättä: Das abgeschiedene Lötschental im Schweizer Kanton Wallis hat sich die Tradition der Tschäggättä bewahrt. Verkleidete Männer ziehen in der Faschingszeit zwischen Lichtmess und Faschingsdienstag durchs Tal und reiben jedem, den sie erwischen, das Gesicht mit Schnee ein. Nur sonntags kann man gefahrlos abends vor die Tür ­gehen.

Krambamperl-Brennen: In manchen Gasthäusern im Salzkammergut kann man am 26. Dezember dem sogenannten Krambamperl-Brennen beiwohnen. Ausnahmsweise befindet sich der Geist hier einmal nicht auf der Straße, sondern im Glas: Mit einem Fichtenspreißel wird ein „Stamperl“ (also Schnapsglas) Hochprozentiger entzündet, über die Flamme hält man Zuckerstücke, die infolge langsam ins Glas tropfen. Empfohlene Trinkweise: ausatmen, Luft anhalten, trinken.

 

Service: So kommen Sie gut durch die winterlichen Alpen

Angepasste Fahrweise: Generell lieber etwas langsamer fahren und mehr Abstand halten (längerer Bremsweg). Untertouriges Fahren sorgt für mehr Grip, Nebelscheinwerfer bei starkem Schneefall für bessere Sicht. Als Faustregel gilt, dass dasjenige Fahrzeug Vorrang hat, das bergauf fährt, ­außer es besteht eine andere Regelung.

Route: Viele Pässe sind im Winter nicht befahrbar, auch andere Straßen können durch Lawinen, starken Schneefall oder Eis gesperrt werden. Deshalb die geplante Route kurz vor der Abfahrt auf Sperrungen checken.

Schneeketten: In manchen Ländern ist das Mitführen vorgeschrieben, in anderen müssen sie zwingend an bestimmten Straßen(-abschnitten) aufgezogen werden. Dies gilt dann auch für Allradfahrzeuge. Die maximale ­Geschwindigkeit mit Schneeketten beträgt 50 km/h. Es kann unter
Umständen lohnenswert sein, das Aufziehen vorher einmal zu üben.

Winterreifenpflicht in den Alpen

Je nach Land besteht in der Alpenregion eine Winterreifen- oder Schneekettenpflicht. Die Regelungen, etwa für die Profiltiefe, sind von Land zu Land verschieden. Da das Auswirkungen auf den Versicherungsschutz hat und bei Verstoß Bußgelder anfallen können, sollten sich Reisende gut informieren.

In Frankreichs Bergregionen gilt die Regelung beispielsweise zwischen dem 1. November und 31. März. Besitzer von Reisemobilen müssen in diesen Gebieten mindestens zwei Antriebsräder mit Schneeketten ausrüsten. Alternativ kann es mit vier Winterreifen ausgestattet sein.

In Österreich gibt es zwar kein allgemeines Gesetz für die kalten Monate, doch gilt hier die gleiche Regelung wie in Deutschland: sobald winterliche Straßenverhältnisse herrschen, sei es ­Schnee (-matsch) oder Glätte, gilt Winterreifen- oder Schneekettenpflicht.

Italien hat keine einheitliche Regelung landesweit, die Entscheidung liegt bei den einzelnen Provinzen. Was wo gilt, sollte zuvor recherchiert werden. Im Land selbst ist auf Straßenschilder zu achten, die kurzfristig auf eine Winterreifenpflicht hindeuten können – das gilt auch für Schneeketten. Zum Befahren der Brennerautobahn müssen etwa am Fahrzeug zwischen dem 15. November und 15. April Winterreifen montiert sein oder alternativ Schneeketten mitgeführt werden.

In Slowenien gilt eine Winterreifenpflicht zwischen dem 15. November und 15. März und bei winterlichen Bedingungen. Die Winterreifen (optional Ganzjahresreifen) müssen mindestens eine Profiltiefe von 3 mm aufweisen. Alternativ: Schneeketten auf Sommerreifen (mind. 3 mm Profiltiefe) aufziehen.

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