Ob verschmutzte Leitungen, kontaminierte Quellen oder dreckige Zapfhähne – bei der Wasserentnahme kann man nur selten wirklich sicher sein, was man da eigentlich in seinen Tank füllt, und welche Verunreinigungen sich im Zweifel darin befinden. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 80 Prozent aller Reisekrankheiten auf verunreinigtes Wasser zurückzuführen, wer also in Ländern ohne verlässliche Trinkwasserversorgung unterwegs ist und auf Nummer sicher gehen möchte, kommt nicht umhin, sich Gedanken um die Wasserhygiene im Reisemobil zu machen.
Kaum ein anderes Thema wird in der Szene so kontrovers diskutiert: Während einige gänzlich auf Aufbereitungssysteme in ihrem Fahrzeug verzichten, kann das Wasser für andere gar nicht sauber genug sein – und was „sauber“ dabei eigentlich heißt, ist nochmal eine Frage für sich.
In Deutschland regelt die Trinkwasserverordnung, welche Qualität unser wichtigstes Lebensmittel haben muss, damit es für die öffentliche Nutzung zugelassen ist. Hierfür dürfen bestimmte Grenzwerte für Chemikalien, Schwermetalle und Bakterien nicht überschritten werden. Um die unerwünschten Inhaltsstoffe zu entfernen, kommen unter anderem Filtersysteme zum Einsatz, diese sind mittlerweile auch in Reisemobilen populär – sie können aber nicht jedes Lebewesen aus dem Wasser fischen.
Um krankheitserregende Keime auf Reisen auf ein sicheres Maß zu reduzieren, können Zusatzmittel wie Chlordioxid und Silberionen verwendet werden, die regelmäßig in Pulverform oder als Tablette dem gebunkerten Wasser hinzugefügt werden. Diese stehen aufgrund ihrer potentiellen Gesundheits- und Umweltschädlichkeit jedoch immer wieder in der Kritik und sind auch nicht vollständig geschmacksneutral. Wer deshalb lieber auf solche Beigaben verzichtet, für den könnten UV-Entkeimer eine nachhaltige Möglichkeit sein. Die Hersteller der Geräte versprechen sicheres Trinkwasser ohne geschmackliche Beeinträchtigungen. Durch die mitunter sehr langen Nutzungszeiten von bis zu zehn Jahren sollen sie nahezu wartungsfrei, umweltfreundlich und günstig in der Nutzung sein. Das Prinzip der Kompaktanlagen ist simpel: Das Wasser wird mit einer kontrollierten Geschwindigkeit in einer dünnen Röhre an einer UV-C-Lampe vorbeigeleitet und mit hochenergetischem Licht bestrahlt. Durch die Behandlung wird das Erbmaterial der Keime verändert, indem seine DNS-Stränge geschädigt werden. Die Keime werden inaktiviert, verlieren ihre pathogene, also krankmachende, Wirkung und sterben ab.
Die Wirksamkeit der Wasserbehandlung mit UV-C-Licht ist in zahlreichen Studien nachgewiesen worden und wird in größerem Maßstab auch in kommunalen Wasserwerken genutzt. Wie die Aufbereitung im öffentlichen Bereich abzulaufen hat, damit das Verfahren wirksam ist, wird durch die Trinkwasserverordnung und diverse Arbeitsblätter des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) geregelt. Die Vorgaben sind extrem streng, ob sie auch im Reisemobil eingehalten werden können, hängt stark von der Ausgangsqualität des zu behandelnden Wassers und den technischen Rahmenbedingungen der Aufbereitung ab.

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