Mit Sprengwirkung – Reifenwechsel Sprengringfelge

Der Reifenwechsel auf einer Sprengringfelge gilt als einfach und ist bei Gelände-Lkw üblich. In der Praxis erweist sich der Tausch aber als schwere Aufgabe. Tipps, damit er gelingt

Die Sprengringfelge ist einer der mystischen Gegenstände der Allrad-­Szene. Mal gefürchtet wegen ihrer Verletzungsgefahr, mal verehrt wegen der Option, ohne Hilfe einen Reifen aufziehen zu können. Man hört was vom Hörensagen, fährt sie womöglich sogar am eigenen Camper spazieren, aber Erfahrungen aus erster Hand, die haben die wenigsten. Was, wohlgemerkt, auch eine gute Nachricht ist, denn Reifenpannen machen keinen Spaß. Egal mit welcher Felge.

Stimmt es jedoch, dass die per Klemmring gesicherte, mehrteilige (Stahl-)Felge auf Reisen das Nonplus­ultra ist? Und wie funktioniert sie? Unbestreitbar punktet diese Felgenkonstruktion mit dem Vorteil, dass ein Reifen bei dessen Montage nicht mit Gewalt über das Felgenhorn gezogen werden muss (was zumindest bei Pkw-Reifen auch noch von Hand ginge, wie dieses Video zeigt: explr.de/reifenflicken). Stattdessen wird die vordere Felgenseite abgezogen, der Reifen aufgesteckt und anschließend die Felge wieder verschlossen. Mit einem konstruktionellen Nachteil: Diese mehrteilige Konstruk­tion ist nicht luftdicht, braucht also einen Dichtungsring oder den Einsatz eines Schlauches. Dieser sorgt für einen weiteren Pluspunkt dieser Felgenbauart: Lässt der Reifen einmal so viel Luft, dass der Verlust nicht mit herkömmlichen Reparaturen in den Griff zu bekommen ist, erlaubt es die Sprengringfelge vergleichbar einfach, temporär einen Schlauch einzuziehen (wenngleich hierfür im Dauerbetrieb ein anderes Ventilloch nötig wäre).

Ein weiterer Nachteil im alltäglichen Einsatz: Der Klemm- oder Sprengring und das demontierbare Felgenhorn korrodieren im Laufe der Jahre fest und erschweren damit die eigentlich unkomplizierte Demontage erheblich. Dass der namensgebende Sprengring eine große Gefahr darstellt, ist hingegen ein Märchen, es sei denn, die Luft im Reifen ist nicht vollständig entwichen. Wer aber das Ventil herausdreht und wartet, bis der Reifen kein Geräusch mehr macht, muss sich nicht fürchten. Allenfalls vor einem eingeklemmten Finger, wenn das Heraushebeln und Hineinschlagen noch nicht geübt ist. Aber schon nach dem dritten Mal sitzen die Handgriffe und der Umgang mit den Montierhebeln ist weit weniger aufregend als zu Anfang.

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