ON TOUR. OFF ROAD: REISEN. AUTOS. TECHNIK.

ON TOUR. OFF ROAD: REISEN. AUTOS. TECHNIK.

Fett oder vernünftig? Die Wahl der richtigen Reifen für den Daily

Bei seiner Markteinführung waren die Reifen-Alternativen für den Iveco Daily 4x4 rar. Mit seiner rasant gestiegenen Popularität wuchs auch das Angebot. Zeit für einen Überblick

Was war es für ein Katzenjammer. Wie konnte Iveco mit dem Modellwechsel nur auf so unorthodoxe Reifen- und Felgengrößen setzen? Und überhaupt: Wie sollten denn sieben Tonnen Gesamtgewicht auf vier Transporterreifen verteilt werden, jedes andere Fahrzeug dieser Klasse besitzt dann Zwillingsbereifung!

Mittlerweile ist klar: Der Daily 4×4 der jüngsten Baureihe hat es in der Beliebtheitsstatistik ganz schnell ganz weit nach vorn gebracht, alle Mängel und Malaisen hin oder her. Gerade der Siebentonner mit langem Radstand füllt schlichtweg eine Lücke zum Lkw auf, die mit Wegfall des Mercedes Vario so richtig kein anderer füllen konnte. Und mit der schnell wachsenden Popularität beginnt sich – zumindest in Europa – auch die Frage nach den passenden Reifen und Felgen zu lösen, wenn man mit der Originalkonfiguration nicht glücklich werden kann. Warum die Einschränkung „in Europa“? Weil so große, schwere Allrad-Transporter mit Einzelbereifung anderswo weiterhin Exotenstatus haben, es gibt schlichtweg keinen Grund für deren Existenz. In Afrika greift man bei Neuwagen gern auf chinesische Modelle zurück, im asiatisch-australischen Raum haben leichte Lkw wie der Nissan Atlas oder der in Deutschland so ungeliebte Fuso Canter dieses Segment besetzt, im nord- und südamerikanischen Raum übernehmen das XL-Pickups vom Schlag eines Ford F450 oder 750 – und sie alle fahren zwillingsbereift. Große Abrollumfänge mit hohen Traglasten sind im Rest der Welt das Aufgabengebiet von Lkw-Reifen, meist in 22,5 Zoll, Leicht-Lkw zwischen fünf und sieben Tonnen stehen meist auf 17,5 Zoll. Aber 16 oder gar 19,5 Zoll? Das ist zwischen Addis und Zhengzhou etwas für Geländewagen oder Anlass für fragende Gesichter.

Und so ist das Angebot, das sich in diesem Artikel auftut, auch mit einer großen Portion Vorsicht zu genießen: Was wird mein Reiseziel sein? Und was unternehme ich, wenn es dort keinen Ersatz gibt? Da die Preise, die für Reifen dieser Art aufgerufen werden, nicht mehr in die durchschnittliche Portokasse passen, die es vielleicht erlauben würde, zu sagen: „Nun gut, wechseln wir eben hier vor Ort auf vier ganz andere Reifen“, will eine Entscheidung gut durchdacht sein. Eine Problematik, die den Herstellern bekannt ist: So wirbt beispielsweise Delta 4×4 damit, ihre (sehr speziellen und sehr teuren Reifen) weltweit zu verschicken. Das ist ein guter Servicegedanke und hoch anzurechnen, allerdings auch noch teurer bezahlt, als der Reifen ohnehin schon war: Jedes Land erhebt Einfuhrzölle für Waren und auch der (Luft-)Transport an ein Ende der Welt nach Wahl ist nicht von Pappe. Also besser gleich einen zweiten oder dritten Ersatzreifen mitnehmen, wenn es denn für die Weltreise die ganz exotische Variante sein muss – also 80 Prozent der für den Daily geeigneten Reifen.

 

Weiter geht es im Premium-Bereich des explorer

Abonnenten können hier kostenlos auf alle Beiträge unserer Website zugreifen (gilt für Print-, Kombi- oder Digital-Abos) – jetzt einloggen

Sie sind noch kein explorer-Abonnent? Dann haben Sie diese Optionen:

Entweder Sie schließen direkt ein Abo ab, oder Sie kaufen lediglich diesen Artikel und erhalten damit (online!) Zugriff auf diesen.