Der Upcycling-Robur – 1974 noch Militärfahrzeug, heute Reisemobil

Ursprünglich hatte Gerrit Rohde andere Pläne: Er wollte seinem frisch erworbenen DDR-Lkw einen neuen Anstrich verpassen, einen kleinen Wohnwagen auf die Ladefläche setzen, fertig. Das Ganze hätte ihn maximal 9.000 Euro gekostet, so der Plan. Ein Low-Budget-Projekt eben. Diese Gedanken hatte er zumindest, als vor zwei Jahren die Suche nach einem möglichst günstigen Allrad-Lkw mit einer 3,5-Tonnen-Zulassung begann und durch Zufall bei einem Robur LO 2002 endete. Dessen Vorbesitzer hatte ihn von 5,5 Tonnen ablasten lassen, was für das Basisfahrzeug zunächst kein Problem ist, beim fertigen Camper aber zur Gratwanderung wird. In der Vergangenheit kam dieser Robur bei der Armee zum Einsatz – wenn auch nur für gerade einmal 3.000 Kilometer, denn den Großteil der Zeit verbrachte er wartend im Lager. Nachdem der LO anschließend jahrelang draußen auf einer Wiese sein Dasein fristete, stand ihm nun ein neuer, deutlich spannenderer Lebensabschnitt bevor. 

Als der Wagen schließlich auf einem Anhänger auf den Hof gerollt kam, traf Neu-Eigentümer Rohde zunächst der Schlag. Natürlich darf nicht allzu viel erwarten, wer ein Fahrzeug ungesehen per Telefon kauft, aber dieses Exemplar würde auf jeden Fall sehr viel Aufbauzeit in Anspruch nehmen, so viel war klar. Schon bald verabschiedete sich der 35-Jährige von dem Gedanken, einen Wohnwagen einfach auf die Ladefläche setzen zu können, aber große Sprünge waren mit dem vorhanden Budget einfach nicht drin.