In die Wüste geschickt: Wintertour durch Tunesien

Die große Reise steht für viele weit entfernt am Horizont – mal aus Zeitgründen, mal aus Angst vor der eigenen Courage. Wie leicht es sein kann, dem grauen Winter für ein spontanes Abenteuer zu entfliehen, zeigt dieses Experiment

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“2026 wird unser Fahrzeug fertig sein, dann geht es los.“ Wer sich derzeit auf Reisetreffen herumtreibt, wird nicht selten von Vorbereitungszeiten von mehreren Jahren hören. Planung, Anlegen eines finanziellen Polsters, Organisation der persönlichen und beruflichen Rahmenbedingungen und ganz besonders der Ausbau des Reisemobils scheinen zeitlich immer größeren Umfang einzunehmen. So fern die Umsetzung liegt, so sehnsüchtig scheint die Erwartung: „Am liebsten möchten wir sofort aufbrechen, mit dem Fahrzeug in die Einsamkeit, unter dem Sternenhimmel einer Wüste.“

Es ist deshalb Zeit für einen Versuch. Wie schnell kommt man im Reisemobil von der Heimat in die Fremde? Das Ziel: eine andere Kultur, exotische Landschaft, wärmeres Klima und spannende Strecken abseits befestigter Wege. All das außerhalb Europas im eigenen Fahrzeug. Und zwar in den nur 14 gemeinsamen Urlaubstagen über die Weihnachtszeit, die vielen als Reisezeitfenster zur Verfügung stehen. Und ohne große Fahrzeugbauvorbereitung, sondern mit dem, was sich anbietet: Der gerade 20 Jahre alt gewordene VW T4 Caravelle Syncro, der als Reisemobil dienen soll, hat keinen Wohnausbau und steht quasi werksoriginal vor der Tür – bis auf ein paar Vorhänge und die derzeitigen Defekte: Bremsen vorne defekt, die Motorwarnleuchte meldet Probleme, Ölwechsel überfällig. Die Batterie schwächelt, die Türschweller sind durchgerostet, die Hinterachsfeder rechts gebrochen. Ein laut dröhnender Lagerschaden am Heckdifferential kündigt ein baldiges Ende des Allradantriebs an. Die Ausgangssituation lässt sich zusammenfassen als ein nicht funktionsfähiges Fahrzeug ohne Ausbau. Kein klares Ziel. Zwei Wochen Reisezeit. Abreisetermin: in drei Wochen. Großartige Voraussetzungen.

Dieses Reiseexperiment wird nach Tunesien führen. Per Fähre ab Genua, nur ein Tag Anreise aus Süddeutschland. 27 Stunden Überfahrt nach Afrika. Arabische Kultur. Sahara. Dünen. Abenteuer. Passt.

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