Offroad Reiseziel Georgien: Zwischen Schönheit und Sowjetzeit

Ein Ford Transit heizt mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die Kurve einer Landstraße im Südwesten Georgiens. Nur knapp verfehlt er dabei eine Kuh, die in der Mitte der zweispurigen Straße steht. Doch statt erschrocken zur Seite zu springen, steht sie seelenruhig dort, starrt ins Nichts, kaut und kaut und kaut. Georgiens Straßenbild wäre nicht dasselbe ohne seine unfassbar vielen Kühe, die sich vom Verkehr nicht beirren lassen und entspannt die Straßenseite wechseln oder sich auch gerne mal auf dem Asphalt niederlegen. 

Es mag zunächst bizarr wirken, wenn man über den Landweg einreist und in der Hafenstadt Batumi plötzlich ein paar Exemplare durch die Straßen der Großstadt trotten sieht. Doch Batumi selbst ist sowieso etwas gewöhnungsbedürftig und lässt sich schwer einordnen. Prächtige Glaskomplexe werden en masse neben den alten, zerfallenden Sowjetbauten errichtet. Überall blinkt und leuchtet es, und so verdient dieser Ort nicht ohne Grund seinen Beinamen „Las Vegas am Schwarzen Meer“. Alt und neu, arm und reich treffen hier in derartiger Form aufeinander, dass es schon fast paradox ist, und trotzdem hat die Stadt etwas Hübsches an sich. Vielleicht liegt es an der kilometerlangen Promenade? 

Die Menschen wirken sehr ernst, fast unfreundlich, drängeln sich an den Kassen vor, und hat man zuvor einige Zeit in der herzlichen Türkei verbracht, möchte man im ersten Moment am liebsten wieder umkehren. Aber vorher bekommt das Land eine Chance!