Auf drei Achsen ins Gelände – Offroad-Trailer Fahrschule

Reisen mit dem Offroad-Trailer ist gerade für Familien eine Option, über die nachzudenken es sich lohnt. Aber wie geht man mit dem Anhang abseits der Straße um? Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Eigentlich ist so ein geländetauglicher Wohnanhänger in vielerlei Hinsicht eine perfekte Sache. Die Anschaffung ist preiswert, die Auswahl wächst und damit sinken die Lieferzeiten. Für ein Sommerwochenende oder den Tag im Offroadpark ist man mit dem Basis­fahrzeug allein gut bedient. Ohnehin kann das Zugfahrzeug im Alltag eingesetzt werden, ist kompakter und preiswerter aufgebaut als würde man versuchen, ähnlichen Wohnraum auf nur zwei Achsen unterzubekommen.
Auch in Sachen Reiseziel gibt es in Europa überraschend viele Orte, wo Trailern funktioniert: entweder, weil man sich in so kleinen Räumen bewegt, dass der Anhänger als Basisstation abgestellt wird – Stichwort Balkan – oder weil die Strecken so weitläufig und offen sind, dass man sich um ­enge Rangierexzesse keine Gedanken machen muss – so wie in weiten Teilen Skandinaviens.
Was aber, wenn es doch mal ans Eingemachte geht, gewollt oder ungewollt? Schon auf der Straße ist für viele Autofahrer ein Anhänger Garant für Stress und Frust, da kann das im Gelände nicht einfacher werden. Stimmt. Wer ohne Fahrpraxis aufbricht, wird sich schon bei der ersten Sackgasse die Schweißperlen von der Stirn wischen und bei jedem Überholmanöver auf der Autobahn panisch in den Rückspiegel schauen, wenn der Trailer wie ein betrunkenes Kamel hinterhergondelt.
Hat man sich aber mal ein Wochenende Zeit genommen, um sich mit dem Gespannfahren vertraut zu machen, sieht die Welt schon ganz anders aus. Schade: spezielle Offroad-Fahrkurse für Anhänger­piloten gibt es derzeit noch nicht, es ist aber eine Frage der Zeit, bis sich die Instruktoren-­Zunft auch dieser Nische annimmt. Bis dahin heißt es, die Grenzen selbst abzustecken und sich Stück für Stück an die Möglichkeiten heranzuarbeiten. Dass diese weit weg von dem sind, was wir uns gemeinhin vorstellen, führen US-Amerikaner, Australier und Südafrikaner immer wieder vor – hier gehört der Trailer zum gewohnten Bild auf Pisten und Tracks und die meisten Fahrer kennen kein Pardon, wenn es darum geht, ein Hindernis zu bewältigen. Wie weit man sogar mit einem normalen Setup kommt (leerer Pickup mit Sommerreifen, normale Kugelkopf-Kupplung), überraschte auch die Redaktion im Rahmen dieser Artikel-­Recherche. Klares Fazit: Dort, wo wir uns mit zwei Achsen noch wohlfühlen, kommt auch ein Trailer meist durch. Wo es für einen Geländewagen haarig wird, muss auch das Gespann umdrehen. Und wenden oder rückwärtsfahren am Hang, das will gelernt sein. Also los, ab geht es in die Trailer­fahrschule.

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