Für den seidenen Faden
Kaum eine Diskussion wird noch lieber geführt als die über Für und Wider einer Seilwinde. Braucht ein echter Offroader eine Winsch? Ist sie nicht vielmehr dazu da, Dritten zu helfen? Bringt sie nicht nur unnützes Gewicht auf die Vorderachse, kostet zu viel Geld und ist zu selten im Einsatz? Könnte man alles bejahen. Wäre da nicht auf Reisen dieser eine Moment, an dem man sich eine Winde herbeiwünschte. Achtung, Autorenmeinung: In diesem einen Moment sind der Stress und das Geld vergessen, die mit der Montage einhergingen. Egal ob im Graben auf der Camino de la Muerte, im Schlamm des Amazonasbeckens oder auf der vereisten Piste an der schwedischen Küste – wer allein reist und keine Freunde mit Fahrzeugen im Rückspiegel sieht, lernt die Winsch bald als zuverlässigen Retter in der Not kennen. Dabei muss es gar nicht das große Desaster sein, aus dem man sich befreien muss.
Zugkraft, äquivalent zum Gesamtgewicht. Für Reisen ein guter Wert
Natürlich ist die Winsch auch ein großartiges Gerät, um Freunden und Fremden zu helfen, doch baut man den Wagen für sich auf oder für andere? Das ist nicht nur eine philosophische Frage, sondern auch eine finanzielle, denn mit dem Kauf einer Winde ist es nicht getan. Der schwere Klotz muss am Wagen vernünftig montiert werden, ein Stromanschluss ist nötig, bestenfalls eine große Pufferbatterie, die dafür nötige Ladetechnik, eine Seilführung und mancher kostspielige Kleinkram. Selbst wer konservativ kalkuliert und sich nur aus dem untersten Regal bedient, muss mindestens 1.000 Euro investieren.