Neues Getriebe für Defender und Co.

VDS Getrieb Defender
Hersteller

Mit dem stufenlosen VTP-Getriebe zeigt der österreichische Getriebe-Hersteller VDS eine neue Option der unterbrechungslosen Kraftübertragung. Erste Probefahrten mit einem Defender 110.

Im Erprobungsfahrzeug von VDS ist einiges anders. Das variable Planetegentriebe, kurz VTP besitzt nur eine Fahrstellung nach vorn und eine zurück. Auf die Geländereduktion wurde verzichtet, da das volle Drehmoment bereits ab dem Anfahren auf die Räder übertragen wird. Die Längssperre genügt, um bei einer Vergleichsfahrt dem identischen Fahrzeug mit Schaltgetriebe auf und davon zu fahren. Ungewohnt auch das Verhalten am Hang. Ohne das Bremspedal oder die Handbremse zu betätigen, soll das Fahrzeug am Hang mit Leerlaufdrehzahl stehenbleiben. Kein Zurückrollen, mit dem Tritt aufs Fahrpedal setzt sich das Fahrzeug in Bewegung, begrenzt nur durch die Haftgrenze der Reifen. Das gleiche Szenario bergab: geht er Fahrer vom Gas, steht das Auto. Leicht Gas geben und das Fahrzeug rollt langsam bergab.

Das Geheimnis hinter diesen Fahrleistungen steckt in einem doppelten Planetensatz, gekoppelt mit einem hydrostatischen Antrieb. Die Fahrstufen werden automatisch ohne Zugkraftunterbrechung geschaltet, der Motor läuft immer im optimalen Bereich. Es ist eine permanente Verbindung zwischen Antriebsmotor und den Rädern bergauf und bergab über den gesamten Geschwindigkeitsbereich gegeben. Gäbe es diese Technik serienmäßig, hätte sie viele Vorteile: Fahren auch bei geringsten Geschwindigkeiten ohne schleifende Kupplung, kein Überhitzen der Bremsen bei langen Bergab-Passagen, sanftes Beschleunigen bei geringer Drehzahl, kein Abwürgen des Motors in heiklen Situationen. Und ähnliches verspricht der Hersteller auch auf der Straße: Die Beschleunigung „erscheint endlos wie ein Gummiband. Die Fahrleistungen passen eher zu einem Mittelklasse-PKW als zu einem Hard-Core Geländewagen“, heißt es dazu in einer Beschreibung. Derzeit bietet VDS für Gelände- und Nutzfahrzeuge zwei Baugrößen zur Verfügung, wobei das stärkste Modell für Motorleistungen bis 300 kW (410 PS) ausgelegt ist. Die Kosten für solch einen Umau sind derzeit noch unbekannt.

 

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