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Halbzeit! Sprinter Kabinenbau Teil 6: Innenausbau

Der Camper-Innenausbau ist eine große Spielwiese, fast alles ist erlaubt. Damit das explorer-Bauprojekt nicht die 3,5-Tonnen-Grenze reißt, ist aber kluger Leichtbau nötig

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Jedes Kilogramm, jeder Zentimeter zählt. Je kompakter die Wohnkabine wird und je knapper das Budget an Zuladung, desto weniger Spielraum lässt einem die Gestaltung des Innenraumes. Die Sitzgruppe etwas wachsen zu lassen oder dem Bett einige Extrazentimeter zu gönnen, ist verlockend, wenn man sich eine Wohnkabine auf Maß herstellt (siehe dazu explorer 01/25), aber auch gefährlich. So wie beim Budget jeder Cent gut überlegt gehört, sollte das auch bei den Möbelmaßen sein. Gut, dass ich an dieser Stelle einen kleinen Wissensvorsprung habe: Der Grundriss der Kabine ist in weiten Teilen aus Elementen zusammengesetzt, die sich bei mir in vorherigen Fahrzeugen bewährten. Kein Zaudern also bei den Maßen, dafür Respekt vor der Gewichtsbilanz.

Jedes Bauteil wiegt

Um so viele Kilogramm wie möglich einzusparen, gilt es, zwei Taktiken gleichzeitig zu verfolgen: weglassen, was nicht notwendig ist, kombiniert mit dem maximal leichten Material für den jeweiligen Einsatzzweck. Um einen Überblick zu behalten, finden sich in ­einer Tabelle die Gewichte der verbauten Bauteile wieder.

Damit daraus dennoch ein robustes und funktionales Fahrzeug erwächst, braucht es hier und da etwas Denksport: Welches Element kann sich wo abstützen, wo kann eine kleine Verstärkung in der Fläche ein Durchbiegen verhindern, wie lassen sich später die Schrankfronten montieren? So bestehen die Korpusse der Oberschränke nur aus der Bodenplatte und der vertikalen Unterteilung, die 1,15 Meter breite Bettplatte wird mit Unterzügen so verstärkt, dass sie der kommenden Belastung standhalten kann. Die Trennwand zum Bad, aus demselben Material gesägt wie alle anderen später weißen Flächen des Innenausbaus, bekommt ebenfalls eine Verstärkung an der Scharnierseite, um nicht zu schwingen. So sagt die Tabelle nach Fertigstellung des Innenausbaus: 95 Kilogramm an Plattenmaterial für die konstruktionelle Arbeit wurden ­verarbeitet, an Bauteilen mit Naturholz- und Schiefer-­Oberfläche kommen noch einmal 28 Kilogramm hinzu, alles zusammen­gehalten von etwa sechs Kilogramm ­Epoxidharz. Schrauben wurden tatsächlich ausschließlich für das Befestigen von Scharnieren verwendet.

129 Kilogramm für einen vollständigen Innenausbau – das ist nicht rekordver­dächtig, aber für Laienverhältnisse ohne Hightech-Baustoffe zumindest sehr ordentlich. Bei demselben Mobiliar noch erheblich mehr zu sparen ist kaum möglich, durch den Verzicht auf Echtholz wäre die Bilanz um neun Kilo besser ausgefallen.

Richtig Gewicht sparen, dafür wären andere Taktiken nötig geworden: anstatt der Klappen an den Oberschränken etwa Gummileinen spannen, die Tischplatte verkleinern, im Badezimmer auf ein ­Gefälle am Boden verzichten. Überhaupt: verzichten. Doch der Wagen soll auch ein einladendes und funktionales Inneres bieten, der Verzicht auf eine schwere Echtglas-Dachluke etwa würde auf einen Schlag ­eine höhere Gewichtsersparnis bringen.

Etwas, das jeder wissen sollte, der sich dafür entscheidet, einen Innenausbau aus Komposit, gleich welcher Art, zu laminieren: Auf erste, große, motivierende Schritte, wenn Wände gestellt und Sitzbänke platziert werden, folgt eine ernüchternde, anstrengende Phase, wenn alles sauber verspachtelt und verschliffen werden muss.

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