Boden
Wohnlich, robust, feuchtigkeitsbeständig: Bodenbeläge müssen im Camper unterschiedlichste Anforderungen erfüllen

Der ­Boden und die ­Tatsachen

Der Fußbodenbelag gibt dem Raum den letzten Schliff. Acht Tipps, was es bei der Verlegung zu beachten gilt, damit es später kein böses Erwachen gibt

Schuhen, Sand, Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Hunde­pfoten muss ein Fußboden Paroli bieten. Im Haus oder der Wohnung finden sich daher häufig eine Vielzahl unterschiedlichster Bodenbeläge für jeden ­Einsatzzweck. In Bad und Küche trotzen Fliesen Feuchtigkeit und Nässe. Im Wohnzimmer sorgt Parkett für Gemütlichkeit und im Schlafzimmer Teppich für Wohnkomfort und warme Füße. Der Keller ist mit einem versiegelnden ­Bodenanstrich versehen. Fußbodenbeläge im Reisemobil ­müssen viele der vorgenannten Eigenschaften kombinieren. Der ­Fußboden muss somit als Küchen-, Wohn- und Schlafzimmerbelag gleichermaßen ­fungieren. Gleichzeitig gibt es keinen Flur, der als Dreckschleuse dient. Der Eingangsbereich ist daher besonders stark belastet, man sollte sich deshalb immer für ein Material mit guter Abriebbeständigkeit und Nutzungsklasse oder einer hohen Nutzschicht entscheiden.

In Reisemobilen ­müssen die Materialien zusätzlich noch extremen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen, Staub und Dreck trotzen, und auch die zur Verfügung ­stehende Zuladung spielt eine Rolle. Fliesen fallen daher schon einmal raus. Der größte Feind in einem Reise­mobil ist jedoch Wasser! Wird fehlerhaft ­konstruiert oder nicht akkurat gearbeitet, können sich Flüssigkeiten ungehindert und ­zunächst auch völlig unbemerkt im ­gesamten Mobil ausbreiten – unter dem ­Fußboden, im Zwischen­boden, in den Möbeln, in der Isolierung, überall. ­Bemerkt man den Fehler, ist es oft ­bereits zu spät. Für einen ­Reisemobil-Fußboden ist daher neben der Materialauswahl vor allem die Art der Verlegung entscheidend, um eine dauerhafte Haltbarkeit zu erreichen – nicht nur des Fußbodens, sondern des gesamten Reisemobils. Je nach Ausbauart und Konzeption des Ausbaus liegt der (Basis-)Boden ­bereits, bevor in die Höhe gebaut wird. Auf dem Fußboden steht so ­letztendlich ein Großteil des Möbelbaus und der ­innenliegenden Bordtechnik. Tritt dann ein Feuchtigkeitsschaden unter dem Belag auf, ­müssten für eine Beseitigung das gesamte ­Mobiliar und auch die verbauten ­Installationen zurückgebaut werden. Ein gigantischer Aufwand, der gerade bei Fußbodenaufbauten mit Holzanteil durchaus zum wirtschaftlichen Totalschaden führen kann.

Die Wahl des Bodenbelags ist immer eine individuelle Angelegenheit. Die ­einen mögen es pflegeleicht und ­praktisch, andere hingegen setzen auf gediegene Gemütlichkeit. Der Standard in sehr vielen ­Ausbauten sind einfache PVC-Beläge. Nicht nur in (günstigen) Mobilen „von der Stange”, auch in hochwertigen individuellen findet sich diese, zugegeben sehr praktische, Lösung. Aber selbst ­dabei gilt es einiges zu ­beachten, möchte man nicht eines Tages in einem klammen, muffigen Mobil ­aufwachen. Ein ­Fußboden hat auch einen – wenn auch nur geringen – Einfluss auf das ­Raumklima. Natürliche Bodenbeläge aus Holz, Bambus und Kork können (je nach Oberflächenversiegelung) Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Grad aufnehmen und geben diese dann dosiert wieder an die Raumluft ab. Das reguliert das Raumklima und es tritt ­weniger Kondensfeuchtigkeit auf. PVC- oder ­Vinylböden können das hingegen nicht leisten. Sie sind im Gegenzug jedoch pflegeleichter und einfacher zu verlegen. Jeder Bodenbelag bleibt daher immer auch einfunktionaler Kompromiss. 

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