Schuhen, Sand, Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Hundepfoten muss ein Fußboden Paroli bieten. Im Haus oder der Wohnung finden sich daher häufig eine Vielzahl unterschiedlichster Bodenbeläge für jeden Einsatzzweck. In Bad und Küche trotzen Fliesen Feuchtigkeit und Nässe. Im Wohnzimmer sorgt Parkett für Gemütlichkeit und im Schlafzimmer Teppich für Wohnkomfort und warme Füße. Der Keller ist mit einem versiegelnden Bodenanstrich versehen. Fußbodenbeläge im Reisemobil müssen viele der vorgenannten Eigenschaften kombinieren. Der Fußboden muss somit als Küchen-, Wohn- und Schlafzimmerbelag gleichermaßen fungieren. Gleichzeitig gibt es keinen Flur, der als Dreckschleuse dient. Der Eingangsbereich ist daher besonders stark belastet, man sollte sich deshalb immer für ein Material mit guter Abriebbeständigkeit und Nutzungsklasse oder einer hohen Nutzschicht entscheiden.
In Reisemobilen müssen die Materialien zusätzlich noch extremen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen, Staub und Dreck trotzen, und auch die zur Verfügung stehende Zuladung spielt eine Rolle. Fliesen fallen daher schon einmal raus. Der größte Feind in einem Reisemobil ist jedoch Wasser! Wird fehlerhaft konstruiert oder nicht akkurat gearbeitet, können sich Flüssigkeiten ungehindert und zunächst auch völlig unbemerkt im gesamten Mobil ausbreiten – unter dem Fußboden, im Zwischenboden, in den Möbeln, in der Isolierung, überall. Bemerkt man den Fehler, ist es oft bereits zu spät. Für einen Reisemobil-Fußboden ist daher neben der Materialauswahl vor allem die Art der Verlegung entscheidend, um eine dauerhafte Haltbarkeit zu erreichen – nicht nur des Fußbodens, sondern des gesamten Reisemobils. Je nach Ausbauart und Konzeption des Ausbaus liegt der (Basis-)Boden bereits, bevor in die Höhe gebaut wird. Auf dem Fußboden steht so letztendlich ein Großteil des Möbelbaus und der innenliegenden Bordtechnik. Tritt dann ein Feuchtigkeitsschaden unter dem Belag auf, müssten für eine Beseitigung das gesamte Mobiliar und auch die verbauten Installationen zurückgebaut werden. Ein gigantischer Aufwand, der gerade bei Fußbodenaufbauten mit Holzanteil durchaus zum wirtschaftlichen Totalschaden führen kann.
Die Wahl des Bodenbelags ist immer eine individuelle Angelegenheit. Die einen mögen es pflegeleicht und praktisch, andere hingegen setzen auf gediegene Gemütlichkeit. Der Standard in sehr vielen Ausbauten sind einfache PVC-Beläge. Nicht nur in (günstigen) Mobilen „von der Stange”, auch in hochwertigen individuellen findet sich diese, zugegeben sehr praktische, Lösung. Aber selbst dabei gilt es einiges zu beachten, möchte man nicht eines Tages in einem klammen, muffigen Mobil aufwachen. Ein Fußboden hat auch einen – wenn auch nur geringen – Einfluss auf das Raumklima. Natürliche Bodenbeläge aus Holz, Bambus und Kork können (je nach Oberflächenversiegelung) Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Grad aufnehmen und geben diese dann dosiert wieder an die Raumluft ab. Das reguliert das Raumklima und es tritt weniger Kondensfeuchtigkeit auf. PVC- oder Vinylböden können das hingegen nicht leisten. Sie sind im Gegenzug jedoch pflegeleichter und einfacher zu verlegen. Jeder Bodenbelag bleibt daher immer auch einfunktionaler Kompromiss.
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