ON TOUR. OFF ROAD: REISEN. AUTOS. TECHNIK.

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Arm. Nicht sexy

Die groß angekündigte Berliner Offroad-Reisemesse konnte den Erwartungen nicht standhalten

Sich ohne Beleg zum Größten auszurufen, ist keine gute Sache, erst Recht nicht in Berlin. Hat beim größten Feldherrn, dem GröFaZ schon nicht funktioniert, und klappt auch nicht mit der GröMaZ, der “größten Mobilitätsmesse Europas”.  So jedenfalls beschreibt die Messe Berlin ihr Experiment der vergangenen Tage, fünf unterschiedliche Minimessen zu einer Sammelveranstaltung zusammenzulegen: die Transportertage, die Angeltage, die Boot & Fun, die Auto Camping Caravan sowie die die Offroad Berlin. “Das neue Konzept, die Kombination von Freizeit und Business – die Zusammenlegung der vier Messen ist ein riesiger Erfolg. Die Zielgruppenüberschneidung in den Bereichen Transporter,  Boote, Caravan und Offroad bringt starke Kaufkraft aus ganz Europa für alle Hersteller und Händler, die sich auf der Messe präsentieren.”

Wie genau der große Erfolg aussehen soll, ist zumindest im Bereich des Offroad- und Reisemobil-Teiles völlig unverständlich. Eine Minimalzahl an Ausstellern, die zudem bis auf Ausnahmen nur wenige Exponate zeigten, kombiniert mit einem happigen Eintrittspreis von 20 Euro. Und so ist es kaum überraschend, dass die Stimmung der Aussteller durchgehend maximal mittelmäßig war. Was schade ist: der Messe ist es nicht gelungen, sich als interessenübergreifende Freizeitmesse aufzustellen und die verschiedenen Segmente, die ja durchaus Überlappungen haben, klug angeordnet auf dem Areal zu verteilen. So ist in den Wassersporthallen Stimmung und Programm, es wird geSUPt und geangelt, geschwatzt und ausprobiert, während die Reisemobil- und Offroad-Abteilung allenfalls den Charme einer Händler-Hausmesse hatte. Die Segmente blieben strikt voneinander getrennt – und wer nicht aus purer Langeweile (es brauchte kaum zwei Stunden, jedes Exponat im Fahrzeugsegment gesehen zu haben) weiterschlenderte, ärgerte sich nur über die hohen Eintrittsgebühren.

Schade. Die Idee, diese Messen zusammenzulegen, ist allenfalls für die Umsätze der Messegesellschaft ein Gewinn gewesen. Möglicherweise ein einmaliger, denn auf wiederkehrende Besucher und Aussteller aus dem Offroad-Reisesegment sollte für das Jahr 2025 vermutlich nicht gesetzt werden.

 

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