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Griechenland: Strengere Regeln und schärfere Strafen für Camper

Wildcampen in Griechenland steht 2025 endgültig vor dem Aus: Neues Gesetz 5170/2025 stellt das freie Stehen mit Wohnmobilen in vielen Regionen unter Strafe
Die wilden Camping-Zeiten sind in Griechenland vorbei. Photo @GNTO/P.Dimitrakopoulos

Die Nacht mit Blick auf die Ägäis, ein Lager am Rande dicht bewaldeter Schluchten oder entlang der dramatischen Küste: Griechenland lässt Camperherzen höher schlagen. Doch nun verschärft das Land seine Campingregeln.
Freies Stehen und Wildcampen sind zwar offiziell bereits seit Jahren verboten, aber die Behörden haben diese Regelungen größtenteils toleriert. Damit soll jetzt Schluss sein. Die griechische Tourismusbehörde verabschiedete bereits Anfang des Jahres eine neue Regelung, die das Abstellen von Wohnmobilen stark eingrenzt. In vielen beliebten Regionen drohen Wildcampern empfindliche Strafen. Laut dem Gesetz 5170/2025 gilt: Zelten oder das Parken von Campern und Wohnwagen entlang von Stränden, Küstenabschnitten, archäologischen Stätten, Waldrändern, Wäldern sowie in öffentlich zugänglichen Bereichen ist untersagt. Da bleibt nicht mehr viel übrig, um die Freiheit auf vier Rädern auszuleben. Wer es trotzdem wagt und sich in nun verbotenen Zonen mit seinem Wohnmobil niederlässt, muss mit Bußgeldern von 300 Euro pro Person oder sogar mit bis zu drei Monaten Freiheitsstrafe rechnen. Auch das kostenlose Unterbringen von mehr als einem Wohnwagen durch Privatpersonen ist verboten. Lediglich in Wohngebieten dürfen Reisende weiterhin zumindest eine Nacht lang mit ihrem Camper ungestraft stehen. Hier gilt: Das Parken von Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen, Bussen, Baumaschinen, landwirtschaftlichen Maschinen, Anhängern, Wohnwagen und Booten für mehr als 24 Stunden am Stück ist verboten.

Klärungsbedarf bei der Gesetzeslage

Mit der Verschärfung von Strafen und Kontrollen möchte die griechische Regierung mobile Reisende verstärkt auf legal betriebene Campingplätze lenken. Die Maßnahme soll zudem Umwelt und Kulturstätten schützen und insgesamt die Hygiene- und Sicherheitsstandards für Reisende erhöhen. Das Gesetz sorgt in der Camperszene und bei Wohnmobilclubs in Griechenland und darüber hinaus für Aufregung – und Verwirrung. Viele Medien deuten die Regelung so, dass auch entlang von Stränden, Küstenabschnitten, Kulturstätten und Wäldern die 24-stündige Toleranzfrist gilt. Doch was ist Fakt? Auf Nachfrage des explorers gab das griechische Fremdenverkehrsamt keine konkrete Auskunft und bestätigte, dass nach wie vor Klärungsbedarf besteht. Sobald nähere Informationen vorliegen, wird explorer berichten.

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