Dieser Artikel erschien in Ausgabe 05-2023.
Als Ela Umbach die Schüsse hört, versteckt sie sich mit ihrer sechsjährigen Tochter Zoe in der Wohnkabine ihres Kurzhaubers. Vater Dan bleibt am Steuer und versucht, ihr Reisemobil auf möglichst sicherem Weg aus einer iranischen Stadt zu manövrieren, in der die reiseerfahrene Familie „zum ersten Mal wirklich Todesangst“ hatte. Auch Monate später merkt man Ela Umbach an, wie sehr sie dieses Erlebnis schockiert hat.
Als die Umbachs wenige Wochen zuvor in das Land einreisen, ist die junge Iranerin Jina Mahsa Amini noch nicht von der iranischen Sittenpolizei totgeprügelt worden, weil ihr Kopftuch angeblich nicht richtig saß. Ihr Tod hat noch nicht die landesweiten Proteste hervorgerufen, die den Iran infolge destabilisieren und das Sicherheitsrisiko für Reisende signifikant erhöhen. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gibt es zu diesem Zeitpunkt dennoch, Berichte von inhaftierten Reisenden und iranischer Geiseldiplomatie ebenso. Die Umbachs reisen trotzdem ein, verlassen sich auf ihre jahrelange Reiseerfahrung und die Erlebnisse anderer Reisender. „Wir wollten uns selbst ein Bild machen, wollten die Gastfreundschaft und die Menschen vor Ort erleben“, erzählt Ela Umbach. Auf dem Landweg nach Indien ist der Iran eine der Etappen, auf die sie am neugierigsten ist.
Bis sich die Familie aus Schwaben eines Freitagnachmittags plötzlich inmitten eines solchen Protests wiederfindet. „Wir haben vorher gefragt, ob alles ruhig ist, wir wollten nur Geld tauschen“, erzählt Ela Umbach. Dann eskaliert die Demonstration, Paramilitärs greifen ein, schießen in die protestierende Menge. Die Umbachs können die aufgewühlte und abgesperrte Stadt nur mithilfe eines iranischen Bekannten verlassen.
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