Das Feuer, das alles veränderte

Grimaldi Grande Africa Verschiffung Restriktionen

Im März ging auf der Biskaya ein Frachter der Reederei Grimaldi in Flammen auf. Obwohl kein Fahrzeugbrand ursächlich war, haben Camper unter neuen Restriktionen zu leiden – und einer unklaren Sachlage

(msk) Ein wichtiger Fakt zuerst: ein Fahrzeug über den Atlantischen Ozean von Kontinent zu Kontinent zu verschiffen, ist keine Fährverbindung nach Schweden oder Korsika. Dass es kompliziert, teils nervenaufreibend ist, macht aber auch das Gefühl von einer großen, weiten Reise aus, ist sicher auch Teil des Abenteuers.

Wer allerdings dieser Tage auf der beliebten Grimaldi-Route nach Südamerika verschifft, oder von dort zurück, den trifft die Komplexität des Unterfangens, mit einer italienischen Reederei von Deutschland nach Übersee zu reisen, mit voller Härte. Seit 1.4. gelten neue Bestimmungen für Camper, gleichzeitig geriet die Taktung durcheinander, weil die gesunkene Grande America aus dem Plan fiel. Für Kunden bedeutet das: fehlende Informationen, unklare Sachlage, Überraschungen im Hafen oder E-Mail-Postfach. So berichteten Rückreisende davon, dass man in Montevideo nun auch den Schlüssel zum bislang verschlossenen Wohnraum verlangte, eine zollrechtliche Überprüfung fände jedoch erst am Tag des Verladens statt – begleitende Anwesenheit damit nur noch für diejenigen möglich, die an Bord mit zurückreisen. Aber selbst dazu gibt es widersprüchliche Infos: werden überhaupt noch Gäste an Bord mit über den Atlantik in die Heimat genommen? Die Rauchzeichen unter den Globetrottern verdüstern zügig den Himmel, dank Mobilfunk-Erreichbarkeit weltweit mache selbst Gerüchte schnell und schwer kontrollierbar die Runde.

Eine gute Nachricht, immerhin: der kurzzeitige Aufruf seitens Grimaldi, dass alle Reisemobile komplett inhaltsleer abgegeben werden müssen, ist nach Intervention der Agenturen abgewendet, die Fahrzeuge können nach wie vor mit persönlicher Ausrüstung auf den Weg gehen. Was nicht für Gasflaschen gilt, diese werden (derzeit) nicht für den Transport akzeptiert. Was Fahrzeugbesitzer machen, die einen Gastank verbaut haben? Eine offiziell bestätigter Füllstand von 0 Prozent könnte der Königsweg sein. Auch ist unklar, wer diese Dinge überprüft, bekanntermaßen findet im Rahmen der Abgabe im Hamburger Hafen keine Begutachtung des Innenraums oder fahrzeugspezifischer Details statt – anders als in anderen Häfen.

Auch wenn es unbefriedigend ist: derzeit gibt es keine Möglichkeit, verbindliche Aussagen zu erhalten und weiterzugeben. Was bleibt, ist die Empfehlung an alle angehenden Panam-Reisenden, in den kommenden Wochen und Monaten besonders sorgfältig die Entwicklung und Bestimmungen zu erfragen, zu verfolgen und einzuhalten – und gerne uns in der Redaktion ein Feedback über eigene, aktuelle  Erfahrungen aller Art auf dem Laufenden zu halten.

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