Eine Frau tritt näher, ihre Augen glänzen. Sie schaut zu dem Gebäude hinauf, in dem sie vor fast 30 Jahren das neue Jahr begrüßte. Wo einst ein prachtvolles Hotel für die Olympischen Spiele 1984 auf dem Berg Igman errichtet wurde, bleibt heute bloß ein Skelett aus Beton zurück. „Im Untergeschoss war alles aus Holz gefertigt, hier wurden viele Feste gefeiert”, erinnert sie sich mit Tränen in den Augen. „Doch dann kamen die Serben und schossen alle nieder.” Die Fremde senkt den Blick. Heute ist von dem Holz nichts mehr zu erkennen, im Krieg wurde alles niedergebrannt.
Der Besuch in Bosnien & Herzegowina gleicht einem Tag im Museum – nur, dass man das Museum verlassen und in die heile Welt zurückkehren kann. Hier ist das nicht so. Auch nachts ist man umgeben von den Relikten des Bosnienkrieges. 25 Jahre sind seit dessen Ende vergangen und noch immer sind seine Narben deutlich sichtbar.
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