Camping statt Festival – Reiseideen im Corona-Sommer

Hamburger Medienunternehmer bietet innovative Stellplätze für Camper

Pop-Up Camps
Pop-Up Camps bietet alternative Stellplätze für Camper - auf ungenutzten Festival-Geländen (Foto: Florian Gebbert)

Der Aufenthalt im Freien gilt als beste Möglichkeit zur Corona-Prophylaxe, der Reisemobilmarkt boomt, Camping ist in. Also rein ins Mobil und raus in die Natur! Aber wohin?

Die Stell- und Campingplätze sind – sofern geöffnet – bereits randvoll! Und wie sich die Lage in der Urlaubszeit entwickeln wird, liegt auf der Hand: Es sind entschieden zu wenige Plätze für viel zu viele Camper vorhanden. Diese Erkenntnis ist nicht neu, bereits in den vergangenen Jahren wuchs der Druck auf die deutschen Plätze kontinuierlich an. Durch die aktuell eingeschränkte Reisefreiheit ins benachbarte Ausland dürfte der Andrang noch deutlich verstärkt werden.

Stellplätze für Camper auf Festivalgeländen

Die Pfingsttage zeigten deutlich, dass Camper, die keinen offiziellen Platz ergattern konnten, nicht etwa nach Hause fuhren, sondern auf Supermarktparkplätze, Waldwege und Wiesen auswichen – also überall dorthin, wo gerade Platz war. Als Resultat wurden leider allzu häufig die Hinterlassenschaften zum Problem. Ohne klare Regeln, scheinen viele Camper fast zwangsläufig in archaische Verhaltensweisen zu verfallen.

Unkompliziert umnutzen: Vorhandene Flächen entlasten überlaufene Camping- und Stellplätze (Foto: Florian Gebbert)
Unkompliziert umnutzen: Vorhandene Flächen entlasten überlaufene Camping- und Stellplätze (Foto: Florian Gebbert)

Die Internetplattform Pop-Up Camps bietet nun handfeste Lösungen an: Temporäre Stellplätze sollen den Reisedruck abmildern und allen Campern eine Chance auf einen entspannten Sommer unter freiem Himmel ermöglichen.

Der Hamburger Medienunternehmer Jobst Paepcke hat mit Pop-Up Camps eine ebenso einfache wie geniale Idee umgesetzt: Vorhandene Flächen, von Festivals zum Beispiel, sollen einfach umgenutzt werden. Diese Flächen sind grundsätzlich fürs Camping geeignet, bieten zum Teil bereits die notwendige Infrastruktur und liegen zudem in den meisten Fällen weit genug von umliegenden Siedlungen entfernt, sodass sich niemand an den zusätzlichen Campern stören dürfte.

Selbst Stellplatzvermieter werden

Aber nicht nur Festivalgelände, sondern auch Parkflächen von Bädern, Sportanlagen oder sogar die ungenutzte Fläche hinter dem eigenen Haus könnten eventuell ab demnächst zum beliebten Camper-Treffpunkt werden.

Die Anmeldung als Vermieter erfolgt schnell und unkompliziert und ist bereits ab einem Stellplatz möglich. So kann kann man mit wenigen Klicks Teil der Pop-Up-Camps-Idee werden.

Campingplatz statt Festival
Campingplatz statt Festival-Areal – Pop-Up Camps nutzt brachliegende Flächen (Foto: Tobias Abt)

Die Plattform steht noch am Anfang. Bislang gibt es bereits ein 18.000 Quadratmeter großes Pilotgelände in der Lüneburger Heide, das mit 45 Plätzen gelistet ist. Weitere Plätze sollen nach und nach eingepflegt werden. Zudem ist Pop-Up Camps als Projekt angelegt. Die Camps sollen nur in der Hochsaison den Druck auf die Campingplätze abpuffern und zudem Geschäftsleuten, wie zum Beispiel Festival-Betreibern, eine Möglichkeit geben, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine zusätzliche Einnahmequelle zu generieren. Ist die Saison durch, werden auch die Pop-Up Camps wieder verschwinden.

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