Barcelona: Fahrverbot für alte Autos

Seit dem 1. Januar 2020 verhängt Barcelona ein Fahrverbot für alte Fahrzeuge. Die Stadt will damit die Luftverschmutzung reduzieren

Barcelona Fahrverbot

Die Begriffe Nachhaltigkeit und Umweltbelastung sind derzeit in aller Munde. So wundert es nicht, dass nun auch Barcelona einen Schritt in eine gesündere Zukunft wagt: Seit Jahresbeginn dürfen werktags zwischen 7 und 20 Uhr keine Benziner mehr in die Stadt fahren, die vor 2000 in Spanien zugelassen wurden. Dasselbe Verbot gilt für Diesel-Fahrzeuge, deren Zulassung vor dem Jahr 2006 war.

Größte Umweltzone Südeuropas

Viele Marokko-Reisende führt es an der spanischen Stadt vorbei. Wollen sie dort keinen Halt einlegen, können sie aufatmen, betroffen ist nämlich der gesamte Ballungsraum der Stadt innerhalb der Ringstraße. Dadurch wächst die Umweltzone auf 95 Quadratkilometer und wird zur größten Südeuropas. Um welches Gebiet es sich genau handelt, zeigt die Website von Àrea Metropolitana de Barcelona (AMB). Die Umweltzone ist durch entsprechende Verkehrsschilder der AMB gekennzeichnet.
Nach Beantragung einer Sondergenehmigung kann man mit seinem Fahrzeug maximal zehnmal pro Jahr in die Zone einreisen. Dies gilt auch für ausländische Fahrzeuge. Zu den derzeit zwei Euro pro Tageszulassung kommt eine Verwaltungsgebühr in Höhe von fünf Euro für die erstmalige Registrierung hinzu. Grund dafür ist, dass die Anforderungen des ausländischen Fahrzeugs nicht automatisch geprüft werden können. Die Registrierung sollte man mindestens zwei Wochen vor Einreise vornehmen.

Geldstrafen für Verkehrs-Sünder

Wer trotz des Verbots mit einem älteren Auto in das Gebiet einreist, wird zur Kasse gebeten: Mindestens 100 Euro werden dann fällig. 150 bis 200 Kameras sollen künftig dabei helfen, Verkehrs-Sünder zu enttarnen und die Verbote umzusetzen. Das Ziel ist, die Stickstoffdioxid-Emissionen um 15 Prozent zu reduzieren. Immerhin sind von den neuen Regelungen schätzungsweise 50.000 Fahrzeuge pro Tag betroffen. Ausgenommen von dem Verbot sind relevante Fahrzeuge wie beispielsweise Rettungswagen. Ab 2021 dürfen dann auch keine älteren Lieferwagen, Lastwagen und Busse mehr in die Stadt fahren.
Laut der zuständigen Polizei, Guàrdia Urbana de Barcelona, war die Luftverschmutzung im Jahr 2018 für 351 Todesfälle in Barcelona verantwortlich. Durch das neue Verbot wolle man die Zahl der privaten Fahrzeuge in der Stadt reduzieren und die Menschen dazu anregen, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückzugreifen.

In Spaniens Hauptstadt Madrid gilt seit 2019 ein striktes Fahrverbot, von dem nur die Anwohner befreit sind. Wer sich sowieso lieber außerhalb der Städte aufhält und Spaniens wilde Seite kennenlernen möchte, der sollte sich auf eine Reise in den Norden des Landes begeben – mehr dazu in der Ausgabe 2019-05 des EXPLORER.

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