Normalerweise baut und saniert Volkmar Lang Immobilien. Für seinen eigenen Lkw, einem MAN L2000 10.220 4×4, machte er eine Ausnahme – weniger Arbeit war es nicht
Es ist das eine, entscheidende Maß: 400 x 300 x 320 Millimeter. Sechsmal. Übereinander. Es ist das Grundraster, die Keimzelle. Sechs Kunststoff- boxen im Euro-Normformat weisen Volkmar Lang den Weg. Es ist wohl ein Weg, den nur Menschen wie er einschlagen können: Architekten. „Wir haben drei Kinder, jedes soll am Fußende seines Bettes zwei Kisten für Kleidung im Schrank stehen haben“, erklärt der Familienvater sein ungewöhnliches Raster, „und auf diesem Maß baut sich dann der ganze Innenausbau auf.“ Setzen andere Selbstausbauer auf Stehhöhe, Bettgröße oder möglichst viel Stauvolumen, ist hier alles einem basisdemokratischen und ökonomischen Packschema unterworfen. Soviel ist klar, Architekten ticken anders.Der Achttonner ist nicht das erste Bauprojekt des Stuttgarters, als bekennder Bullifan ging es in den Jahren zuvor mit einem T3 Syncro auf Reisen, doch trotz Hubdach-Wohnkabine wurde es der wachsenden Familie darin zu eng. Etwas Neues musste her, diesmal sollte es ein Lkw sein. „Wir werden vorerst nicht auf längere Reisen gehen, aber mich hat das Projekt gereizt“, gesteht Volkmar Lang – es ist nicht zu übersehen, dass der 44-Jährige seine Arbeit liebt, egal ob mit Fundament oder vier Rädern. Es wurde konstruiert und gezeichnet, was das Zeug hält, bis aus der Boxen-Idee ein kompletter Grundriss mit umgebender Kabine gewachsen war. Stunde um Stunde verschlangen Detaillösungen am Computer, bis ein passender Entwurf fertig zur Umsetzung war. Nur eines warf Volkmar Lang schon recht zeitig über Bord: den Wunsch, die 7,5 Tonnen Gesamtgewicht partout einhalten zu wollen. Dass der Wagen nun vollgetankt mit 8,3 Tonnen die Marke nur geringfügig gerissen hat, ist ein Achtungserfolg für ein Mobil dieser Größenordnung. Es zeigt, dass sich dieses Ziel durch Konsequenz leichter und bezahlbarer erreichen lässt, als durch hemmungslosen, teuren Leichtbau.