Mit einem Modulausbau für den VW Caddy schafft Rohde eine smarte Variante des alltagstauglichen Mini-Campers. Wir haben das Konzept einmal ausprobiert
Wie groß ist zu groß, wie klein ist zu klein? Diese Frage beschäftigt jeden, der sich auf die Suche nach dem optimalen (Fern-)Reisemobil macht. Verbreiteter Konsens bislang: ein fünftüriger Geländewagen oder ein VW-Bus sind das akzeptierte Größen-Minimum, wer mit Suzuki Jimny oder einem kurzen 90er Defender auf Tour geht, wird gemeinhin mit einem anerkennenden Nicken bedacht, das meist ausdrücken soll: Respekt, aber nicht mit mir. Die Gretchenfrage ist: Will man im oder auf dem Fahrzeug schlafen? Ersteres bietet viele Vorteile – und ist die unauffälligste Lösung – verlangt aber nach einer Mindestlänge von zwei Metern hinter den Fahrersitzen, um ein Bett unterzubekommen. Bei kleinen Geländewagen unmöglich, in der Minivan-Welt sieht das schon anders aus. Ob nun Opel Zafira, Renault Kangoo, Nissan Note oder der B-Max von Ford – jeder Hersteller hat eine aufgepumpte Kompaktklasse im Sortiment, die sich potentiell zum Camper aufmöbeln lässt. Volker Rohde hat sich für den Caddy von VW entschieden. Weil er einen besonders breiten Innenraum bietet – und mit Allradantrieb erhältlich ist. Als rustikal beschürzte „Alltrack“-Ausführung mit schlechtwegetauglichem Seikel-Fahrwerk steht das Golf-Derivat sichtbar hochbeiniger da, als die üblichen Familienkutschen. Das macht ihn nicht zum Geländewagen, aber für einen Urlaub auf Alpen- oder Atlaspisten reichen die Bodenfreiheit und der permanente Allrad („4-Motion“) sicher aus – erst recht im Zusammenspiel mit dem kurzen Radstand von 268 Zentimetern.