2018 will sich Daimler mit einem Doppelkabiner-Pickup ein neues Marktsegment erarbeiten. Heute wurde der Wagen in Kapstadt erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt
Da ist er also. Der, Achtung Wortspiel, neue Stern am Pickup-Himmel. Nachdem der EXPLORER schon im Winter erste Erlkönigbilder zeigen konnte (welcher Testfahrer rechnet schon an Heiligabend mit Fotografen-Besuch?) hat Mercedes nun endgültig offiziell die Hüllen fallengelassen. Und was man sieht, gefällt. Ja, es gibt doch an vielen Stellen eine frappierende Ähnlichkeit zum Nissan Navara, aber so ist das eben, wenn man einen Wagen gemeinschaftlich entwickelt.
Bau in Spanien und Argentinien
Gebaut wird der Mercedes X-Klasse Pickup in Barcelona, für den südamerikanischen Markt wird das Renault-Werk im argentinischen Cordoba genutzt. Denn was schon lange kein Geheimnis mehr ist: Das Nutzfahrzeug entsteht in Zusammenarbeit mit Renault und Nissan. Damit das X dennoch einen Stern wert ist, hat Daimler eine umfangreiche und hochwertige Ausstattung in den Transporter geschraubt. Dank der Modulstrategie finden sich im Interieur zahlreiche bekannte Komponenten aus der C-Klasse und V-Klasse wieder – von den Materialien über das Infotainmentsystem bis hin zu den Sitzen. Drei Ausstattungslinien sind im Angebot: Die Basisvariante “PURE”, “PROGRESSIVE” für höhere Ansprüche an Wertigkeit und Komfort sowie “POWER” als Highend-Variante für den – so Daimler – “urbanen Lifestyle”. Klar ist auch: Es wird nur eine Doppelkabinen-Version geben.
Technische Basis
Aufgebaut wird der Mercedes X-Klasse Pickup auf einem Leiterrahmen der eine Nutzlast von mehr als einer Tonne und eine Zugkraft von bis zu 3,5 Tonnen erlaubt. Aufwändig ist das eigens konstruierte Fahrwerk mit einer Fünf-Lenker-Hinterachse mit Schraubenfedern. Der Pickup mit dem Stern soll so durch präzisere Lenkung, ein komfortableres Fahrgefühl überzeugen – schließlich ist man auch auf den Lifestylekunden scharf, der den Wagen nur für den Ausflug zur nächsten Eisdiele nutzt. Als Topmotorisierung steht ab Mitte 2018 ein V6-Diesel mit 258 PS zur Wahl, die Markteinführung startet mit dem Diesel X 220 d (120 kW/163 PS) und dem X 250 d (140 kW/190 PS). Der zuschaltbare Allradantrieb 4MATIC mit Untersetzung und optionaler Differentialsperre an der Hinterachse ist Klassenstandard. Ab Mitte nächsten Jahres soll ein permanenter Allradantrieb das Portfolio abrunden. Die Kraftübertragung übernimmt ein 6-Gang-Schaltgetriebe. Für die 140 kW/190 PS starken Modelle X 250 d und X 250 d 4MATIC steht auf Wunsch ein 7-Gang-Automatikgetriebe zur Verfügung. Als einziger Hersteller im Segment setzt Mercedes-Benz serienmäßig auf groß dimensionierte, innenbelüftete Scheibenbremsen an beiden Achsen. An der Vorderachse kommen Scheiben mit 32 Zentimeter und an der Hinterachse mit 30,8 Zentimeter Durchmesser zum Einsatz.
Preis
Was der Spaß kostet? Die Mercedes X-Klasse startet in Deutschland ab 37.294 Euro, damit markiert sie deutlich das obere Ende der Skala, sieht man einmal von den Toyota HZJ und GRJ ab. Einen Überblick über das Angebot gibt es in der Frühlingsausgabe des EXPLORER
Daten im Überblick
Fahrzeuglänge | 5.340 mm |
Fahrzeugbreite | 1.920 mm |
Fahrzeughöhe | 1.819 mm |
Radstand | 3.150 mm |
Ladebettlänge | 1.587 mm |
Ladebettbreite | 1.560 mm |
Ladebetthöhe | 474 mm |
Maximale Zuladung | 1.042 kg |
Anhängelast gebremst (je nach Motorisierung und Ausstattung) | 1.650–3.500 kg |
Wattiefe | 600 mm |
Bodenfreiheit | Vorderachse 202 mm Hinterachse 221 mm bei Fahrwerk mit erhöhter Bodenfreiheit |
Böschungswinkel vorne/hinten | 28,8°/23,8° 30,1°/25,9° bei Fahrwerk mit erhöhter Bodenfreiheit |
Maximale Schräglage | 49,8 49° bei Fahrwerk mit erhöhter Bodenfreiheit |
Rampenwinkel | 20,4° 22° bei Fahrwerk mit erhöhter Bodenfreiheit |
Maximale Steigfähigkeit | 100 % |