Die „Wohnmobilisierung der Allradszene“ (siehe dazu auch explorer 04/2023) schreitet voran, das war nicht nur auf der weltgrößten Reisemobilmesse zu beobachten, dem Düsseldorfer Caravan Salon. Standen dort so viele Camper mit Allradantrieb wie nie zuvor, nutzt die traditionsreiche Marke Eura Mobil (seit 2005 Teil der Trigano-Gruppe) lieber eine kleine regionale Messe, um ihre wohl spannendste Neuheit für das Jahr 2024 vorzustellen.
Wie das norwegische Magazin Bobilverden berichtet, wird am Donnerstag den 14. September auf der Caravan Xpo in Oslo der neue „Xtura“ präsentiert, ein Teilintegrierter auf Basis des Mercedes Sprinter 4×4.
Die Kerndaten sind attraktiv: Das Sieben-Meter-Mobil soll bei 4,1 Tonnen Gesamtgewicht noch über 500 Kilogramm Zuladung bieten, die norwegischen Kollegen berichten von einer Hybridlösung bei der Aufbauenergie. Neben 330 Amperestunden Stromspeicher und einem passenden Inverter, der für ein Induktionskochfeld genügt, steht wohl auch ein Gaskocher zur Verfügung, beheizt wird der Wagen über eine wassergeführte Heizung, die vermutlich Alde zuliefern wird.
Die ersten verfügbaren Fotos zeigen einen im Heck zwar angeschrägten, aber doch recht langen Aufbau mit großer Dachluke im flachen Alkoven, dazu eine Kunststoffbeplankung im unteren Bereich, ergänzt um eine klappbare Heckleiter, Dachträger mit integrierter Beleuchtung, großer Solaranlage auf dem Dach und einem dezenten Leuchtenträger an der Front.
Die Positionen von Klappen, Fenstern und Türen lassen auf einen Grundriss mit Längsbetten im Heck und einer weit vorn liegenden Sitzgruppe schließen. Eura Mobil baut seine Aufbauten aus GFK-Sandwich mit Aluminium-Einlegern, die Konstruktion könnte sich demnach sowohl beim Gewicht als auch mit Blick auf die Dauerhaltbarkeit als langfahrttauglich erweisen.
Augenfällig ist die konzeptionelle Ähnlichkeit zum unlängst aktualisierten ML-T580 von Hymer, der sich bei Umsteigern aus der Reisemobil-Klasse ins 4×4-Segment großer Beliebtheit erfreut, aber weder von der Technik, noch vom Möbelbau auf die Bedürfnisse dieser Fahrzeuggattung Rücksicht nimmt. So bleibt es spannend, ob auch Eura nur einem Gestaltungstrend folgt, oder der Xtura tatsächlich mit einem ernstgemeinten Ansatz entwickelt wurde. Bei einem Preis, der vollausgestattet noch unter 200.000 Euro liegen soll, dürfte das Mobil aber so oder so auf großes Interesse stoßen.