Betten-Bomber: das perfekte Familienmobil

Bettenbomber
Bettenbomber

Ob klein oder groß: das perfekte Familienmobil für alle gibt es nicht. Wir stellen Fahrzeuge vor, die von Familien teils selbst ausgebaut wurden und sie auf unvergesslichen Reisen begleitete

In der Elternzeit durch Frankreich und Spanien reisen, eine Auszeit für ein Jahr nehmen und den afrikanischen Kontinent erkunden – mittlerweile ist Vieles möglich. In der aktuellen Winter-Ausgabe stellt der EXPLORER sechs Fahrzeuge von Familien vor, die ihre gemeinsame Zeit im Familienmobil gut nutzen: sei es als Langzeitreisende über Jahre oder die Kurzurlaube am Wochenende.

Auch diese beiden Eigenbauten wollen wir Ihnen nicht vorenthalten: die Alkoven-Kabine auf einem Fuso Canter von Susanne und Stefan Erb sowie eine Pickup-Kabine auf dem Mitsubushi L200 von Thomas Ernstberger und seiner Frau Annette.

Zwei Erwachsene, zwei Teenager und zwei Hunde im Fuso Canter auf Reisen

Mit zwei Hunden und zwei Teenagern reisen Susanne und Stefan Erb aus der Schweiz. Vor ihrem jetzigen Fuso reisten sie bereits vier Jahre lang mit einem Selbstausbau, doch „die Kinder sind größer geworden und wir hatten immer mehr Probleme mit dem Gewicht, weil das Fahrzeug nur für 3,5 Tonnen zugelassen war. Die Frage war nun: sollen wir das Fahrzeug auflasten oder gleich neu bauen“ – sie entschieden sich für einen Neubau und legten zu zweit in der Schreinerei selbst Hand an. Nun wiegt ihr Fuso Canter knapp 4,9 Tonnen bei 6,70 Meter Länge und 2,25 Meter Breite, zudem ist im Heck eine Garage verbaut. Das Basisfahrzeug hatten sie damals für 44.000 Euro gekauft, für das Material für die Kabine kamen 35.000 Euro oben drauf.

Sogar die Wassertanks hat Vater Stefan selbst geschweißt. Zehn Monate später begann die erste Reise nach Sardinien: Seit Oktober 2014 ist die Familie mit dem Fuso Canter 6C18D 4×4 unterwegs, sechs Personen können jeweils im Fahrerhaus und in der Kabine sitzen. Auf einen siebten Sitzplatz im Fahrerhaus verzichtete die Familie, denn so konnten sie einen Durchgang zur Kabine schaffen. Schlafen können sie im hinteren Fahrzeug zu fünft: die Eltern auf einem Hubbett über der Sitzgruppe, das abends heruntergelassen werden kann, die beiden Kinder und ein zusätzlicher Freund können im Alkoven schlafen.

Doch Susanne und Stefan Erb bauen schon an ihrem nächsten Reisefahrzeug auf Basis eines Vario 814 DA. Am Grundriss wollen sie nicht viel verändern, die Kabine soll dann lediglich auf zwei Personen und die beiden Hunde ausgelegt sein.

 

Seit fast 10 Jahren reist Familie Ernstberger in ihrer Pickup-Kabine. Nächstes Ziel: Amerika

Thomas Ernstberger reist seit 2008 mit seiner dreiköpfigen Familie. Das Fahrzeug: ein Mitsubishi L200 mit Alkovenkabine. Die Kabine hat Ernstberger selbst gebaut –kein Wunder, wenn sich die eigene Firma auf die Fertigung von Pickup-Kabinen spezialisiert. Für ihn ist eine leichte und kompakte Bauweise wichtig, um auch im Gelände noch Spaß beim Fahren zu haben. Leer bringt der L200 mit Kabine nun 2,4 Tonnen auf die Waage, bei den Außenmaßen 5,5 x 2 Meter.

Vor jeder Reise wird die Kabine optimiert, denn im Nachhinein hätte er sie gerne noch leichter gebaut, auch die Aufteilung hätte er nun nach jahrelanger Erfahrung anders gewählt. Doch in der Zeit hat die Familie schon viele Länder bereist: Tunesien, viele Mittelmeer-Inseln, auch Marokko haben sie schon häufiger besucht – auf Rund zwölf Reisen hat die Kabine bereits bewiesen, dass man sie problemlos mit drei Personen bewohnen kann. Abends wird für die Tochter die Dinette zum Bett umgebaut, Thomas Ernstberger und seine Frau schlafen im Alkoven. „In so einer kleinen Kabine ist mehr Stauraum, als man denkt“ und so bieten Schränke in der ganzen Kabine verteilt – beispielsweise über der Sitzgruppe – genügend Platz.

Seit der letzten Reise auf dem amerikanischen Kontinent – allerdings nicht mit dem eigenen Fahrzeug – steht fest: im nächsten Jahr soll der Mitsubishi nach Amerika verschifft werden. Zu viele Orte gibt es dort, die es noch zu entdecken gilt.

 

Als Projekt Eigenbau hat auch ein Rendsburger Familienvater seinen MAN TGS 6×6 gesehen. Über den Familien-Offroader im XXL-Format berichetete der EXPLORER bereits in der Sommer-Ausgabe 2015.

Für den Bremach T-Rex haben sich die Firmen Orangework und die Offroad-Schmiede zusammen getan. In der Herbst-Ausgabe 2015 hat der EXPLORER das Gemeinschaftsprojekt genauer unter die Lupe genommen.

Sportlich unterwegs ist eine surfverrückte Familien, für die Jörn Kerkamm einen MAN 13-Tonner in ein Familienmobil verwandelt hat. Der EX490/610 wird in der Herbstausgabe 2016 vorgestellt.

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