Weltweit einsetzbar

Der Fuso Canter 4×4 ist derzeit noch ein Exot auf dem deutschen Fernreise-Markt. Das könnte sich ändern, da jetzt auch Bimobil auf den leichten Lkw als Basis setzt. Exklusivtest des neuen EX 460.

Wäre das schön. Ein Reisefahrzeug, das sich für einen Ausflug an die Nordsee genauso entspannt nutzen ließe wie für die Fahrt über die Panamericana. Von „Weltautos“ oder „Weltmotoren“ sprechen die Autohersteller zwar gern, aber mit der Praxis hat das selten etwas zu tun. Und wenn, dann sind es die ungewöhnlichen und nicht unbedingt attraktiven Autos, die diesen Vorsatz tatsächlich erfüllen: der Renault Logan zum Beispiel, in Deutschland als Dacia vermarktet. Der kleine Viersitzer kurvt mittlerweile überall auf der Welt herum. Tendenz steigend.

Der Fuso Canter könnte das Nutzfahrzeug-Pendant zum Logan werden, auch er begann seine Karriere in Deutschland als Underdog, konnte sich aber dank des starken Mutterkonzerns mittlerweile etablieren. Der Canter ist günstig, einfach und weltweit vertreten. Ein Wunder eigentlich, dass seine Allrad-Version im europäischen Expeditions- und Fernreise-Sektor bislang eine so kleine Rolle gespielt hat. Ist der 4×4-Fuso in Asien und vor allem im australischen Offroad-Markt seit Jahren eine feste Größe, dauerte es in Deutschland bis zum vergangenen Jahr, bis sich ein etablierter Hersteller des Canter als Basisfahrzeug annahm und seinen „Explorer“ auf der Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen ausstellte (Test in EXPLORER – Sommer 2014). Dabei fahren schon seit Jahren umgebaute Canter durch die Grünanlagen der Städte und Kommunen – die vom Kommunalgeräte-Hersteller Pfau angebotenen „Rexter“ basieren auf diesem Fahrgestell.

Nun also auch Bimobil. Mit gut 100 produzierten Fahrzeugen pro Jahr bei weitem kein kleiner Betrieb in der Szene, muss es einen guten Grund geben, wenn das Unternehmen aus Oberpframmern seine Fahrgestellpalette um ein weiteres Modell ergänzt. „Der Canter ist weltweit der meisverkaufte kleine Lkw und bietet hervorragende Schlechtwege-Eigenschaften“, erklärt Stefan Christner, Vertriebsleiter bei Bimobil. Deshalb habe man sich auch bewusst für die Basisversion entschieden, wie sie der Fuso-Mutterkonzern Daimler in Deutschland anbietet, ohne größere Umbauten an Bereifung oder Fahrwerk.

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